Solidarität mit dem Streik der Lokführer:innen

Anzeigetafel im Bahnhof klärt über GDL-Streik auf. Foto: Tom Bogen (ISO), GDL-Streik

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Arbeitskampf der GDL

Solidarität mit dem Streik der Lokführer:innen

Von ISO Potsdam | 10.01.2024

Wer möchte, dass die Züge pünktlich fahren, die Taktzeiten erhöht und mehr Bahnhöfe angefahren werden, muss für gute Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Personen- und Güterverkehr sorgen.

Wer möchte, dass der Schienenverkehr ausgebaut, CO2 eingespart und der Klimawandel abgebremst wird, weil mehr Menschen vom Auto auf Bahn umsteigen, muss den Streik der GDL unterstützen.

Kampf für ausreichend Bahnpersonal

Die GDL fordert in der laufenden Tarifrunde eine Anhebung der Gehälter um 555 Euro im Monat und eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden für Kolleg:innen im Schichtbetrieb.
Nur wenn die Jobs attraktiver werden, wird es ausreichend Personal für diesen anstrengenden Beruf im Schichtdienst geben.

Verantwortung für Menschenleben

Nicht nur Lokomotivführer:innen auch Fahrdienstleiter:innen, Zugbegleiter:innen, Fahrzeug- und Netzinstandhalter:innen arbeiten in Bereichen mit direkter Verantwortung für Menschenleben. Sie können bei Unregelmäßigkeiten zur Verantwortung gezogen werden, z.B. kann eine Anlagenverantwortliche für die sichere Instandhaltung der Gleise persönlich haften.

Belastender Schichtdienst

24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und an 365 Tagen im Jahr sind die Beschäftigten bei der Bahn im Dienst – oft mit sehr belastenden und unregelmäßigem Schichtdienst, mit Dienstbeginn und Dienstende zu jeder erdenklichen und unmöglichen Uhrzeit – und mit Schichtlängen von bis zu 12 und gar 14 Stunden.

Seit Jahrzehnten verantwortet der Vorstand der Deutschen Bahn AG den anhaltenden und schlimmer werdenden Personalmangel. Die Bundesregierung hat die Bahn privatisiert und dann unterfinanziert. Darunter leiden nicht nur das Schienennetz, Service, Fahrzeuge und Sicherheit, sondern auch die Beschäftigten.

Auch im ÖPNV wird gekämpft

Bei den Beschäftigten im Nahverkehr gibt es ähnlich schlechte Arbeitsbedingungen. Auch sie wollen eine deutliche Verbesserung. Auch hier kommt ihr Kampf allen Passagieren zugute, wenn z.B. Schulbusse öfter fahren oder Überlandbusse nicht wegen Personalmangel ausfallen.
Seit diesem Januar verhandelt ver.di einen verbesserten Manteltarifvertrag und wird dabei vom Bündnis „Wir fahren zusammen“ unterstützt, ein Zusammenschluss der Klimabewegung und ÖPNV-Beschäftigten. Auch die ISO engagiert sich in mehreren Städten darin.

  • Machen wir uns gemeinsam stark für eine wirkliche Verkehrswende!
  • Der ÖPV kann nur ausgebaut werden, wenn die Arbeitsbedingungen besser werden.
  • Statt einer Zerschlagung der Bahn braucht es ihre Erhaltung als eine funktionale Einheit und ihre Wieder-Verstaatlichung.
  • Ein Erfolg der GDL würde nicht nur den Beschäftigten in Verkehrsbetrieben helfen, sondern allen Lohnabhängigen in Deutschland.

Überall ist durch Inflation und explodierende Mieten das Leben teurer geworden. Immobilien-, Energie-, Lebensmittelkonzerne usw. machen Milliarden Profite. Während die Kosten für die Krisen und den Klimawandel auf Beschäftigte abgewälzt werden. Der Kampf der GDL könnte Belegschaften in anderen Branchen als ermutigendes Beispiel für offensive Arbeitskämpfe dienen.

Der Mensch muss im Mittelpunkt der Bahn stehen

Statt Markt-Prinzip und Kostenreduzierung braucht es eine Bahn, die den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt dient und als Teil öffentlicher Daseinsfürsorge (wie Bildung, Straßen, Gesundheit) allen Menschen kostenlos zur Verfügung steht.

Was kann ich tun?

In den kommenden Wochen und Monaten werden die Bus- und Bahn-Beschäftigten mehrmals streiken. Zeigen wir uns solidarisch! Durch Sympathiebekundungen auf Arbeit, in Schule, und Uni, bei Freunden und Familie. Wir verbreiten Infos (dieses Flugblatt weitergeben!). Wir besuchen Kundgebungen der Beschäftigten, die Streiks usw. Gemeinsam sind wir stärker als Regierung und Kapital!

Dieser Text ist ein Flyer der ISO Potsdam. Hier gibt es die gestaltete Version.

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