Der erfolgreiche GDL-Arbeitskampf als Vorbild für alle Gewerkschaften
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2. Streikzeitung ist erschienen

Der erfolgreiche GDL-Arbeitskampf als Vorbild für alle Gewerkschaften

Von Winfried Wolf | 16.09.2021

Der Bahn-Vorstand hat nachgegeben, die GDL kann sich freuen über einen erfolgreichen Arbeitskampf. Und das, obwohl selbst der DGB-Chef den Streikenden in den Rücken gefallen war. In der neuen Streikzeitung bewertet GDL-Chef Claus Weselsky außerdem exklusiv das Tarifeinheitsgesetz.

Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die Ernte eingefahren wird. Und diese wird nun reichlich eingebracht – in die Scheunen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Und wie in der Landwirtschaft der Fall, so wurde die Ernte der Bahnbeschäftigten mit harter Arbeit verdient. Beim dritten, fünftägigen Streik, der am 07. September um 2 Uhr endete, wurden 24.000 Streikende gezählt (einschließlich Doppelzählungen). In allen drei Streikwellen gelang es, rund 75 Prozent der Fernzüge, zwei Drittel der Nah- und Regionalzüge und S-Bahnen der Deutschen Bahn AG und einen großen Teil der Güterverkehrszüge von DB Cargo zum Stillstand zu bringen. In einem bahninternen Papier, verfasst auf Basis der zweiten Streikwelle, wird eine „hohe Streikbeteiligung“ eingestanden – wobei es laut DB-AG-Oberen bereits die Beteiligung einer größeren Zahl von „Fahrdienstleitern, Weichenwärtern, Wagenmeistern und Disponenten“ gegeben habe. Die 2021er Streiks waren, wie 2014/15, verbunden mit Dutzenden Kundgebungen und Solidaritätsaktivitäten; an den letzteren hatten sich auch Hunderte Aktive aus DGB-Gewerkschaften beteiligt. (Siehe Berichte Seiten 4/5).

Das Bahnmanagement und nicht zuletzt „die Politik“ sind sich dann in den letzten Tagen bewusst geworden, dass die angekündigte vierte Streikwelle eine nochmals größere – und wegen des Wahltermins eine kaum überschaubare – Dynamik entfalten würde. Mit ihrem in diesem Punkt elefantösen Gedächtnis erinnerten sich Arbeitgeber und Regierende an den Arbeitskampf 2014/15. Wie war das nochmals vor sieben Jahren… als ein letzter GDL-Streik begann, ohne dass ein Streikende benannt wurde? Und hatte damals, 2014/2015, die Dachorganisation der GDL, der Beamtenbund dbb, nicht gezögert, der GDL vollinhaltliche Unterstützung zu gewähren, während er 2021 uneingeschränkt hinter dem GDL-Arbeitskampf steht?

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Die ganze Streikzeitung als PDF gibt es hier.

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