Karl Marx und seine älteste Tochter Jenny haben sich Anfang 1871 klandestin in Paris aufgehalten, um eine ganze Reihe von Protagonisten und Protagonistinnen der Pariser Kommune zu treffen, mit ihnen zu diskutieren, von ihren Erfahrungen in der vor ihren Augen stattfindenden revolutionären Bewegung zu lernen.

Das haben sich Michael Löwy und Olivier Besancenot für ihr vierhändig geschriebenes Buch ausgedacht. Sie schieben „Jennychen“ Marx ein „geheimnisvolles blaues Notizbuch“ unter. Mit ihrem Werk der „politischen Fiktion“ oder der „imaginären Geschichte“ wollen sie Karl Marxʼ leidenschaftliches Interesse an der aufständischen Kommune von 1871 lebendig werden lassen.

Schließlich war die Pariser Kommune „wesentlich eine Regierung der Arbeiterklasse“ oder „die endlich entdeckte politische Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen konnte“. „Sie war nicht eine Revolution, um die Staatsmacht von einer Fraktion der herrschenden Klassen an die andere zu übertragen, sondern eine Revolution, um diese abscheuliche Maschine der Klassenherrschaft selbst zu zerbrechen.“ Michael Löwy und Olivier Besancenot machen für die Gegenwart deutlich: Die Pariser Kommune war „eine Revolution gegen den Staat selbst“ (Karl Marx im Mai 1871).

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung

Das Buch der beiden Marx in Paris, 1871 - Jennys Blaues Notizbuch, aus dem Französischen übersetzt von Willi Hajek, Wilma Meier, Lars Stubbe, erschien 2023 im Verlag Die Buchmacherei.

Michael Löwy referiert auf Deutsch. Bei Olivier Besancenot wird es eine Übersetzung für das Publikum vom Französischen ins Deutsche geben.

Gefördert mit Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.