Frauen gemeinsam gegen die faschistische Gefahr!

Foto: Jay Morrison, CC BY-NC-ND 2.0

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8. März 2024

Frauen gemeinsam gegen die faschistische Gefahr!

Von der AG Frauen in der ISO | 04.03.2024

Die Bedrohung durch faschistische Gruppierungen und Parteien wird immer deutlicher und beklemmender. Mit den Correktiv-Enthüllungen zum faschistischen Geheimtreffen in Potsdam am 25. November 2023 wurde der Ernst der Lage vielen Menschen bewusst. Seit Mitte Januar gehen in Deutschland Millionen Menschen auf die Straße.

Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft spielen eine aktive Rolle in den Protesten. Und das mit gutem Grund: Die Ausbreitung konservativer Ideologien und das Erstarken der rechten bis faschistischen Bewegung stellen gerade für Frauen und LGBTQ eine ernstzunehmende, ja existenzielle Gefahr dar. 

Unterdrückung auf vielen Ebenen

Frauenunterdrückung wirkt auf vielen Ebenen: Sie beginnt im alltäglichen Umgang, indem Frauen weniger ernst genommen werden als Männer. Sie drängt Frauen in passive, unterworfene Rollen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Sie schreibt uns vor, wie wir mit unserem Körper umzugehen haben; ob, wie und wie viele Kinder wir auf und durch die Welt bringen sollen. Mit dem Erstarken konservativer und rechter bis faschistischer Ideologien nehmen weltweit sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen und Morde an Frauen zu – weil sie Frauen sind, weil sie sich dem Willen der Männer in ihrem Umfeld nicht beugen, weil Männer meinen, über Frauen verfügen zu können.

Die Frauenfeindlichkeit der Rechten trifft Frauen in unterschiedlichen Lebens- und Klassenlagen. Unberührt lässt sie keine Frau.  Durch rückschrittliche Rollenverteilungen und höchst ungleiche Entlohnung „typisch männlicher“ und „typisch weiblicher“ Tätigkeiten leben viele Frauen in Abhängigkeitsverhältnissen: nicht nur von Ehemännern, Vätern, Brüdern sondern auch von staatlichen Hilfen – Hilfen, die AfD und Konsorten noch weiter zurückfahren oder ganz einstellen wollen. Das gefährdet die psychische und physische Gesundheit und macht uns abhängig von dem Wohlwollen Anderer. Wer auf die Hilfe anderer angewiesen ist, kann sich nur schwer gegen sexuelle und andere Übergriffe wehren.

Kapitalismus und Faschismus

Frauen werden seit Jahrtausenden in patriarchalen Strukturen unterdrückt. Die bürgerliche Gesellschaft mit ihrer kapitalistischen Produktionsweise hat dieser Unterdrückung, Benachteiligung und Ausbeutung ihre eigene Marke verpasst. Sie bietet den Faschisten den Nährboden, auf dem deren Frauenverachtung so gefährlich gedeihen kann.

Angesichts des Aufstiegs der AfD vergießen die sogenannten Liberalen an der Macht Tränen über die Gefährdung ihrer Demokratie. Aber erst, nachdem sie selbst massenhafte Abschiebungen möglich gemacht haben und die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern durch Haushaltskürzungen verschärfen. Es ist sehr bequem, wenn die Reproduktionskosten auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden, während die ohnehin schon Reichen noch reicher werden. Ihre Tränen sind Krokodilstränen.

Unsere Forderungen

Dem entgegen setzen wir unsere Forderungen nach einer Gesellschaft, in der es keine sozialen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Aussehens, mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen gibt; die Vision einer Gesellschaft ohne Klassen.

Auf dem Weg zur Emanzipation der Frauen halten wir folgende Maßnahmen für notwendig:

  • Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit
  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich
  • Gleiche soziale und politische Rechte
  • Umverteilung bzw. Vergesellschaftung der Reproduktions- und Sorgearbeit
  • Keine Akzeptanz für Vergewaltigungs-Unkultur
  • Flächendeckende Finanzierung von Frauenhäusern, Beratungsstellen und Einrichtungen zur Gewaltprävention
  • Gegen ein Europa der Abschottung
  • Gegen eine Politik der Kürzung im sozialen und gesundheitlichen Bereich zugunsten einer militärischen Aufrüstung
  • Solidarität mit emanzipatorischen Frauenbewegungen weltweit!

Unser Feminismus ist antifaschistisch, antikapitalistisch, internationalistisch und solidarisch!

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