Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine wird uns wieder in dramatischer Weise vorgeführt, welches Leid durch Flugzeuge, Hubschrauber, Panzer, Bomben, Gewehre und Soldaten verursacht werden. Die dafür verantwortlichen Personen sitzen in den Regierungs- und Konzernzentralen, ganz gleich ob z.B. in Moskau, Washington, Riad oder einer anderen Stadt. Menschen und Tiere sterben, Häuser und andere Gebäude sowie die Infrastruktur werden zerstört und Menschen in die Flucht getrieben. Ganz gleich wo ein Krieg tobt, verlassen Millionen Menschen ihre Heimat, um woanders Schutz zu suchen. Ob Sie aus Afghanistan, Syrien, Irak oder jetzt aus der Ukraine kommen, Sie sind auf die Aufnahmebereitschaft anderer Länder angewiesen. Das dabei nicht alle gleichbehandelt werden, ist leider traurige Realität, was an der Abgrenzungspolitik der EU besonders deutlich wird. Auf der anderen Seite werden durch Kriege riesige Profite vor allem durch die Rüstungskonzerne gemacht. Durch Waffenlieferungen werden Bestände aufgebraucht, die durch neue Waffen wieder ausgeglichen oder zur weiteren Aufrüstung benutzt werden. So wird der Sonderfond „Bundeswehr“ über 100 Milliarden €, alleine Rheinmetall einen zusätzlichen Umsatz von 42 Milliarden € bescheren.
Was in der ganzen Debatte über Auswirkungen durch das Militär so gut wie gar nicht vorkommt, ist die Frage, welche Auswirkungen militärische Aktivitäten auf das Klima haben. Die Bundesregierung hat sich bisher nicht bemüht die klimaschädlichen Emissionen durch das Militär zu erfassen. Es wurde bisher davon ausgegangen, dass die Bundeswehr für ca.1Millionen t Co2 verantwortlich zeichnet. Dies ist aber sicherlich eine sehr beschönigende Berechnung, wobei die Emissionen der Verwaltung, die ungefähr 50 % der Gesamtemissionen der Bundesverwaltung ausmachen, nicht mitgerechnet wurden. Aber vor allem verursachen die alltäglichen Militärübungen eine Menge an Emissionen. So müssen Pilot:innen regelmäßig Flugstunden absolvieren, Panzer und Schiffe bewegt werden. Ein Panzer verbraucht auf 100 Kilometer 530 Liter Diesel und ein Eurofighter 3,5 t Treibstoff. 2018 verbrachten die Kampfjets der Bundeswehr 10.480 Stunden in der Luft und verursachten damit 115.280 Tonnen Co2. In den USA geht man davon aus, dass durch die militärischen Aktivitäten 2017 mindestens 80 Millionen t Co 2 verursacht wurden. Jeden Tag wird damit der Klimawandel weiter vorangetrieben, ohne dass es eine Vereinbarung zur Beschränkung militärischer Aktivitäten gibt.
Durch Kriege wird das Klima noch einmal mehr aufgeheizt. Der Gebrauch von Kriegsfahrzeugen aller Art verursacht eine Menge klimaschädlicher Gase. Die Zerstörungen der Natur als Folge des Krieges sind ebenfalls Treiber für die Klimaerwärmung, aber auch die unermesslichen Zerstörungen, die nach Ende des Krieges wieder ersetzt werden müssen.
Dies alles zeigt uns, wie wichtig es auch für das Klima ist, sich für den Erhalt des Friedens und gegen Aufrüstung einzusetzen. Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist in Europa eine Situation entstanden, die zu massiver Aufrüstung der NATO – Staaten führen wird. Was wir aber brauchen ist keine Auf- sondern Abrüstung, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Mit dem Geld, dass für Rüstung ausgegeben wird, lässt sich der Hunger in der Welt und die herannahende Klimakatastrophe erfolgreich bekämpfen.
Wir fordern:
- Sofortiger Rückzug der russischen Armee aus der Ukraine
- Abbau der Konfrontation USA/NATO/EU und Russland
- Gegen Aufrüstung in der Bundesrepublik – keine Sonderfond Bundeswehr und 2 % plus des BIP für’s Militär
- Geld für Bildung, Soziales, Gesundheit – nicht für’s Militär
- Verhandlungen über Abbau und Abschaffung der Atomwaffen
- Neue Sicherheitsstruktur in Europa – Auflösung der NATO
- Klima schützen und Abbau der Armeen überall