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Betrieb & Gewerkschaft

Zweites Treffen der bundesweiten ver.di-Linken

Von Thadeus Pato | 01.05.2005

Vom 16. bis 17. April fand in Bielefeld das zweite Treffen der 2004 gegründeten bundesweiten ver.di-Linken statt. Anwesend waren GewerkschafterInnen aus sieben Landesbezirken.

Im Mittelpunkt der sehr intensiven, offenen und solidarischen Diskussion standen einerseits die einmütig als katastrophal eingeschätzten Ergebnisse der letzten Tarifrunde und zum anderen Überlegungen, wie gewerkschaftlicher Widerstand gegen den Sozialkahlschlag gemeinsam mit den sozialen Bewegungen, insbesondere den Erwerbslosengruppen, organisiert werden kann. Der Kampf gegen den Abbau der Sozialsysteme wurde allgemein als zentral für die Zukunft der Gewerkschaftspolitik eingeschätzt. In der zum Abschluß der Tagung gemeinsam verabschiedeten Erklärung heißt es dazu: „Es kann deshalb auch nicht nur um die Verhinderung von Einzelmaßnahmen gehen oder um die „Mitgestaltung“ dieser „Modernisierung“. Der fortschreitende neoliberale Sozialstaats-Abbruch und die sozialpartnerschaftliche Beteiligung daran zerstören die Errungenschaften von Jahrzehnten Gewerkschaftsarbeit. Am Ende dieses Prozesses droht die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit. Ver.di würde zunehmend zum Teil des Problems statt zum Motor der Lösung.“ (Der gesamte Text der Erklärung ist im Labournet nachzulesen)
Folgerichtig wurde beschlossen, im Rahmen des ersten deutschen Sozialforums im Juli in Erfurt zu einer Konferenz der Gewerkschaftslinken gemeinsam mit den sozialen Bewegungen aufzurufen, um dort konkrete Schritte für ein gemeinsames Vorgehen zu diskutieren.
Bei der Bilanzierung der Entwicklung der ver.di-Linken im vergangenen Jahr seit der Gründung wurde festgestellt, dass das Erscheinungsbild nach außen und die gemeinsame Aktivität noch sehr schwach entwickelt sind. Es wurden konkrete Schritte zur Verbesserung der Koordination und des Auftretens nach außen beschlossen – ein erster Anfang wird dabei die Vorbereitung des Auftretens auf dem Sozialforum sein.
Die ver.di-Linke hat damit wieder einen kleinen Schritt nach vorne getan. Ein Schwachpunkt ist bisher noch die fast völlig fehlende Verankerung in den östlichen Bundesländern, aber auch da zeichnen sich Verbesserungen ab. Es gilt nun, von der Diskussion zu gemeinsamen Aktivitäten zu kommen.

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