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Ökologie

Widerstand gegen den Castor formiert sich

Von Linda Martens | 01.10.2010

Im November 2010 steht der nächste Transport von hoch radioaktivem Atommüll von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben an.

Im November 2010 steht der nächste Transport von hoch radioaktivem Atommüll von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben an.

Voraussichtlich am Freitag, den 5. November, verlässt der diesjährige Castor-Transport La Hague. Für die deutsche Anti-Atom-Bewegung ist der Widerstand gegen den Castor der wichtigste Termin des Jahres. Ein breites Bündnis ruft zu Aktionen auf.
Auftaktkundgebung
Am Tag nach dem Start des Zuges mit den elf Castorbehältern, vor­aussichtlich also am Samstag, dem 6. November, findet um 13:00 Uhr in Dannenberg im Wendland in Sichtweite des Verladekrans die Auftaktkundgebung statt. Atomkraftgegner­­Innen werden dazu aufgerufen, möglichst lange im Wendland zu bleiben und sich an den Aktionen des zivilen Ungehorsams zu beteiligen. Ziel ist, mit der Blockade des Castor-Transports den Druck auf die Atompolitik der Regierung weiter zu erhöhen. Es soll unmissverständlich klar gemacht werden, dass Atomenergie in Deutschland politisch nicht durchsetzbar ist. Und auch kein Endlager in Gorleben.
Sitzblockade und Castor Schottern
X-tausendmal quer ruft zu einer gewaltfreien, ungehorsamen Sitzblockade auf, die vom Aktionscamp in Gedelitz ausgeht (Shuttle von der Demonstration in Dannenberg zum Camp, siehe www.x-tausendmalquer.de).

Die Kampagne Castor Schottern will mit möglichst vielen Menschen auf einer Schienenstrecke, die nur für den Castor-Transport genutzt wird, massenhaft Schotter aus dem Gleisbett entfernen. Dadurch sollen die Schienen unterhöhlt und somit unbefahrbar werden. Die Aktion wird als Weiterentwicklung des bisherigen Protests verstanden. In ihrem Aufruf verbindet die Kampag­ne den Kampf gegen Atomkraft mit den Kämpfen gegen Sozialraub und Faschismus und knüpft an die Erfahrungen anderer Bewegungen an. Der Aufruf wurde mittlerweile von 109 Gruppen und 165 Einzelpersonen aus Kultur, Wissenschaft und öffentlichem Leben (Stand 24.09.10) unterzeichnet. Auch der RSB gehört zu den Unterstützer­­Innen (siehe www.castor2010.org).
X-Train
Anti-Atom Bonn plant einen Aktionszug von München über Stuttgart, Frankfurt, Koblenz, Bonn, Münster und Hannover. Der Zug soll schon am Freitag, dem 5. November frühmorgens starten und pünktlich zur Demonstration am Samstag in Dannenberg ankommen. An jedem Haltebahnhof soll eine Kundgebung stattfinden (siehe www.antiatombonn.de).
Castor-Strecken-Aktionstag
Für den 23. Oktober planen Bürgerinitiativen und Organisationen eine bundesweite Aktionskette entlang der Castor-Transport-Strecken Wörth-Karlsruhe-Gorleben, Karlsruhe-Lubmin und Jülich-Ahaus. An diesem Tag sollen eine Vielzahl örtlicher und regionaler Aktionen stattfinden und zwar mit den jeweils eigenen Mitteln und Formen der Menschen vor Ort (siehe www.castor-strecken-aktionstag.de).

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