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Betrieb & Gewerkschaft

Wem gehört die Zeit?

Von I.K. | 01.07.2014

Wer Arbeitszeitverkürzung fordert, stellt die Frage: „Wem gehört die Zeit?“ Das ist die Machtfrage.

Wer Arbeitszeitverkürzung fordert, stellt die Frage: „Wem gehört die Zeit?“ Das ist die Machtfrage.

Im Kampf um Arbeitszeitverkürzung geht es darum: Technischer Fortschritt zur Profitmaximierung und für  Arbeitsplatzabbau oder technischer Fortschritt für mehr freie Zeit für die Arbeitenden? Technischer und sozialer Fortschritt für die Freiheit:

Es geht um die Freiheit aller Menschen und nicht um die Freiheit der Reichen. Es geht darum, den Gegensatz Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung auf der einen Seite und Arbeitsdruck und Ausbeutung auf der anderen Seite zu überwinden. Es geht um mehr Zeit zum Denken, mehr Zeit, unsere sozialen Beziehungen zu pflegen, mehr Zeit für Musik, Theater, Kunst und Literatur, für ein Leben in der Natur, für Urlaub.

Aus reinen KonsumentInnen von Kultur können Produzenten und Produzentinnen von Kultur werden. Demokratie und demokratische Willensbildung, Selbstbestimmung und Gleichheit brauchen Zeit.

Der Kampf um Arbeitszeitverkürzung kann nicht in den Betrieben alleine geführt werden. Er wird eine soziale Bewegung erzeugen, und er wird zu ihrer Durchsetzung eine soziale Bewegung brauchen. Den Tretmühlen der Konkurrenz zu entrinnen, öffnet die Augen für neue gesellschaftliche Perspektiven, für eine solidarische Gesellschaft.

Trotzdem: Im real existierenden Kapitalismus ist Vorsicht geboten. Wenn aus Arbeitszeitverkürzung Flexibilisierung wird, dann haben wir zu kurz gegriffen.

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