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Russland: Solidarität dringend nötig!

Von Wperjod | 13.07.2007

Bei einem Überfall von Nazis auf ein Camp von Anti-AKW-GegnerInnen in Angarsk, Sibirien/Russland wurde am 21.7. der 21-jährige Umweltschützer Ilya Bodorajenko ermordet, andere schwer verletzt. In Saratov überfiel die Polizei am 5. Juli unseren Genossen Sergej Wilkow, einen Aktivisten der sozialistischen Organisation Vperjod, die mit der IV. Internationale zusammenarbeitet.

Sergej ist gegen unsozialen Wohnungsbau und als Antifaschist aktiv. Wieder frei darf er Saratov nicht verlassen und erwartet die Anklage, einen Überfall auf Nazis initiiert zu haben. Gegen den Mord an Ilya Bodorajenko protestierten am 31.7. fünfzig und gegen den Überfall auf Sergej Wilkow am 7.8. dreißig DemonstrantInnen vor der Russischen Botschaft in Berlin.

Gemeinsam gegen den Mord am Umweltschützer Ilya Bodorajenko,
solidarisch mit dem linken Aktivisten Sergej Wilkow!

Am 21. Juli wurde ein Camp von Anti-AKW-GegnerInnen in Angarsk, Sibirien/Russland von mit Eisenstangen und Messern bewaffneten Nazis angegriffen. Dabei wurde der 21-jährige Umweltschützer Ilya Bodorajenko aus Nachodka ermordet. Acht weitere Anti-AKW-GegnerInnen wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Das Camp wurde von den Nazis zerstört. Gegen den Überfall protestierten am 31. Juli etwa 50 DemonstrantInnen auf Initiative von anarchistischen GenossInnen vor der Russischen Botschaft in Berlin Unter den Linden.

Eine weitere Aktion von 30 DemonstrantInnen fand eine Woche später am 7. August vor der Russischen Botschaft statt. Hier ging es um die Solidarität mit Sergej Wilkow, einem Aktivisten der sozialistischen Organisation Vperjod, die mit der IV. Internationale zusammenarbeitet. Sergej ist in Saratov im Kampf gegen unsozialen Wohnungsbau aktiv und außerdem Antifaschist. Er wurde am 5. Juli auf der Straße von Polizisten überfallen und zu Boden geworfen, die ihm auch eine Pistole unterschoben. Sergej ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß, darf aber Saratov nicht verlassen. Er ist angeklagt, in der Linken zu einer Schlägerei mit Nazis angestachelt zu haben.

Mit dem Überfall auf das Anti-AKW-Camp, dem Mord an Ilya Bodorajenko, wie auch mit der Polizeiaktion gegen Sergej Wilkow sollen AktivistInnen der linken und sozialen Bewegungen eingeschüchtert werden. Mit einem neuen “Gesetz über Extremismus” will die Putin-Regierung soziale und Umweltbewegungen kriminalisieren.

Solidarität mit den Anti-AKW-GegnerInnen in Russland! Solidarität mit Sergej Wilkow!


Hier ist ein kurzer Bericht eines unserer Genossen über Sergejs Festnahme:

Am 05.07.2007 wurde der Aktivist der Bewegung Wperjod Sergej Wilkow aufgrund einer Provokation festgenommen. Als er auf dem Weg nach Hause war, wurde er von Polizeibeamten angehalten. Während der Durchsuchung wurde eine Pistole PM mit 8 Patronen „festgestellt“. Als ich nach einem Anruf vom Untersuchungsleiter im Frunzer Polizeirevier mit der Wechselkleidung erschien, hat man sich in sehr grober Weise geweigert, auf meine durchaus vernünftigen Fragen zu antworten, und mir noch gesagt, ich solle „nach Hause torkeln, gleich wird meine Wohnung durchsucht“.

Zur Zeit ist Sergej wieder frei, er darf aber die Stadt nicht verlassen. Wahrscheinlich wird gerade jetzt in den Katakomben der Bezirksabteilung für Bekämpfung der organisierten Kriminalität entschieden, was für einen Prozess gegen ihn man fabrizieren will. Und gerade deswegen braucht er jetzt eure Solidarität. Denn was gestern unserem Genossen zugestossen ist, kann morgen jedem/r politischen Aktivisten/in zustossen. Deswegen müssen wir es gemeinsam schaffen, dass dieser schändliche und falsche Prozess noch vor der Gerichtsverhandlung zunichte gemacht wird.

Aktionen des Saratower Innenministerium müssen möglichst breit öffentlich bekannt gemacht werden. Wir bitten alle JournalistInnen und alle, die auf irgendwelche Weise Zugang zu Massenmedien haben, sich mit der Redaktion unserer Internet-Seite (www.vpered.org.ru) in Verbindung zu setzen und zu versuchen, diese Information zu veröffentlichen. Wir rufen alle AktivistInnen der linken und Arbeiterbewegung, Menschenrechtler Protestfaxe zu senden und unter folgenden Nummern anzurufen:

Polizei der Stadt Saratow:
Wache: +7(8452) 51-1222; +7(8452) 26-1578
Direktor: +7(8452) 26-2824; +7(8452) 26-4719; +7(8452) 26-4927
Staatsanwaltschaft der Stadt Saratow: +7(8452) 78-3418; +7(8452) 78-3417
Stellvertreter der Staatanwaltschaft: +7(8452) 78-3421
Rathaus der Stadt Saratow, Sekretär: +7(8452) 26-1877 (Tel./Fax)

Wir rufen alle linken und fortschrittlichen Kräfte im Ausland auf, in ihren Ländern Protestaktionen vor den russischen Botschaften durchzuführen. Alle, die irgendeine finanzielle Unterstützung leisten können (Kosten für den Rechtsanwalt), möchten sich bitte mit der Redaktion der Internet-Seite von Wperjod kashamanka@yahoo.com in Verbindung setzen.

Schluss mit den Repressionen! Hoch die Solidarität!

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