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RSB-Herbstseminar 2009

Von B.B. und Tom Bogen | 01.11.2009

Das diesjährige Herbstseminar des RSB fand in Kassel statt. Ortswahl und Thema sollten mehr auf die geografische Verteilung und die inhaltlichen Interessen des Umfeldes des RSB zugeschnitten sein. So war das Thema „Von der Krise zum Widerstand“ dann auch breit angelegt.

Das diesjährige Herbstseminar des RSB fand in Kassel statt. Ortswahl und Thema sollten mehr auf die geografische Verteilung und die inhaltlichen Interessen des Umfeldes des RSB zugeschnitten sein. So war das Thema „Von der Krise zum Widerstand“ dann auch breit angelegt.

In 3 Blöcken diskutierten die TeilnehmerInnen über die einzelnen Aspekte der Krise des Kapitalismus, die Gegenwehr, die es bis jetzt gab und die Perspektiven der Bewegungen gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf unsere Schultern. Natürlich konnten jeweils nur exemplarische Beispiele herausgegriffen werden, wie der Bildungs- und Kitastreik, denn das Seminar fand an einem Wochenende statt. Zu jedem Themenblock gab es ein größeres Einleitungsreferat und im Anschluss Workshops. Die Beteiligung am Seminar war sehr erfreulich, nicht nur fanden mehr als drei Dutzend GenossInnen den Weg nach Kassel, es gab auch sehr anregende und spannende Debatten. Das Seminarprogramm war zeitlich sehr anspruchsvoll, so dass leider nicht immer Zeit blieb, alle Diskussionen ausreichend intensiv zu führen.

Die Einleitungsreferate zum Hauptthema, zu Bossnapping und Bildungsstreik, sowie zum revolutionären Projekt versuchten das Verhältnis Krise – soziale Bewegungen – politischen Antworten –  Möglichkeiten der Revolutionär­Innen kritisch zu bestimmen. In den Workshops u. a. zu Rätedemokratie, programmatische Fragen, Lage in Frankreich, Bildungs- und auch Kitastreik, Antikapitalismus und Nationalismus konnten die Inhalte weiter vertieft werden. Einer der Höhepunkte war sicherlich der Vortrag von Helmut Dahmer zu Israels Krieg gegen Gaza am Samstagabend.

Er berichtete davon, dass Palästina seit 100 Jahren Schauplatz eines sich verschärfenden Konflikts ist. Die ersten jüdischen Siedler flohen vor den russischen Pogromen der 1880er Jahre. Die nächste Flüchtlingswelle wurde durch den Holocaust ausgelöst. Dahmer zeigte in seinem Vortrag, wie die jüdischen EinwandererInnen allmählich die PalästinenserInnen zurückgedrängt haben. Abschließend erläuterte er, warum ihm eine Zwei-Staaten-Lösung derzeit als unwahrscheinlich erscheint.

Es bestand ein großer Redebedarf, um die Diskussionen des Tages weiterzuführen oder sich einfach genauer kennenzulernen. Dafür bot das Abendprogramm genügend Platz. So fand die erste Hälfte des Seminars seinen gemütlichen Ausklang bei leckerer Quiche, Wein und Knabbereien. Glücklicherweise konnten wir an dem Abend den Geburtstag eines Genossen feiern, was der Stimmung sehr zuträglich war. Viele Debatten und geselligen Runden fanden erst am frühen Morgen ihr Ende, als die letzten Kerzen schon längst ausgebrannt waren.
Guter Erfolg
Den Kommentaren der TeilnehmerInnen nach zu urteilen war das Seminar eine positive Erfahrung. Auch die Rückmeldungen von GenossInnen, die noch nicht so lange oder noch nie an einer RSB-Veranstaltung teilgenommen haben, waren gut. Neben den Inhalten wurde vor allem das Diskussionsklima gelobt. Auch die Bandbreite der Anwesenden wurde hervorgehoben. Auffällig war, dass in Kassel die Beteiligung von jungen und weiblichen GenossInnen für RSB-Verhältnisse sehr gut war. Unter ihnen waren NRW und Ostdeutschland stärker vertreten. Der RSB wird an diesen Erfolg hoffentlich anknüpfen können, zu dem wesentlich auch eine jüngere politische Generation in den Referaten, Workshops und im Vorfeld beigetragen hat.

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