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Linke

RevolutionärInnen in der BRD diskutierten bei der NAO-Sommerdebatte

Von Linda Martens | 01.10.2012

Im März 2011 gab die Sozialistische Initiative Berlin (SIB), damals noch mit dem Zusatz „Schöneberg“, das Papier „Neue Antikapitalistische Organisation? Na endlich!“ heraus. Sie löste damit eine Debatte unter RevolutionärInnen in der BRD aus, den NAO-Prozess. Dabei geht es um die eventuelle Gründung einer Neuen Antikapitalistischen Organisation mit dem Ziel die Zersplitterung in Kleingruppen zu überwinden.

 

Im März 2011 gab die Sozialistische Initiative Berlin (SIB), damals noch mit dem Zusatz „Schöneberg“, das Papier „Neue Antikapitalistische Organisation? Na endlich!“ heraus. Sie löste damit eine Debatte unter RevolutionärInnen in der BRD aus, den NAO-Prozess. Dabei geht es um die eventuelle Gründung einer Neuen Antikapitalistischen Organisation mit dem Ziel die Zersplitterung in Kleingruppen zu überwinden.

 

Außer SIB und RSB sind bisher die Sozialistische Kooperation (SoKo), Scharf Links, die Internationalen KommunistInnen (InterKomm), die Internationale Sozialistische Linke (isl), die Gruppe Arbeitermacht (GAM) sowie Einzelpersonen Mitglieder des NAO-Prozesses. Weitere Gruppen und Einzelpersonen nehmen beobachtend an der Debatte teil. Der NAO-Prozess ist offen für weitere TeilnehmerInnen.

 

Vom 31. August bis zum 2. September 2012 fand in Berlin als ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Zusammenarbeit die NAO-Sommerdebatte statt, an der etwa 60 GenossInnen teilnahmen.

 

Den Einstieg machte am Freitag Gabriele Winker, Wissenschaftlerin an der TU Hamburg-Harburg im Arbeitsbereich Arbeit-Gender-Technik. Sie hielt ein Referat zum Thema „Kapitalismuskritik aus feministischer Perspektive – am Beispiel der Care-Ökonomie“. Dem Referat folgte eine angeregte Diskussion.

 

Am Samstag fanden Workshops statt zu Fragen, die von den Beteiligten des NAO-Prozesses zuvor als zentral definiert worden waren.

 

Ein Thema war die Analyse der gegenwärtigen Krise. Einigkeit bestand darin, dass es sich nicht um eine „Schuldenkrise“ handelt, sondern um eine tiefgehende Krise des kapitalistischen Systems, die ihren Ausgangspunkt in einer Überproduktionskrise hat. Uneinigkeit gab es u. a. in Bezug auf die Bedeutung des Finanzsektors.

 

Das Geschlechterverhältnis wurde noch einmal unter dem Gesichtspunkt der Schaffung nicht-patriarchaler Diskussionsstrukturen thematisiert.

 

Die NAO-Gruppen verstehen sich alle als klassenorientiert. Bei der Sommerdebatte wurde diskutiert, was dies für die einzelnen bedeutet und wie sich die ArbeiterInnenklasse heute zusammensetzt.

 

Ein Workshop befasste sich mit der Begriffsklärung von Volksfront und Einheitsfront und welche Taktiken heute anwendbar sind.

 

Die ökologische Krise zwingt zu einem Gesellschaftswandel. Diskutiert wurde, wie der Sozialismusbegriff neu gefasst werden kann, so dass die ökologische Frage mit einbezogen wird.

 

Alle Beteiligten sehen einen revolutionären Bruch als notwendig an. Einig waren sie sich darin, dass hierunter nicht ein einmaliger Akt zu verstehen ist, sondern eine revolutionäre Etappe mit Auf- und Abschwüngen.

 

Die meisten Workshops wurden von zwei Impulsreferaten eingeleitet, um unterschiedliche Positionen zu der jeweiligen Thematik vorzustellen. In der anschließenden Diskussion wurden dann Differenzen und Gemeinsamkeiten der Beteiligten deutlich. Die Ergebnisse der Workshops wurden abschließend im Plenum zusammengetragen und am Sonntag die nächsten Schritte abgesprochen. In den kommenden Monaten wollen die Gruppen ein gemeinsames programmatisches Manifest erarbeiten. Im Frühjahr des kommenden Jahres ist eine Konferenz geplant.

 

Tipp: Der NAO-Prozess hat eine eigene Webpräsenz: http://nao-prozess.de

 

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