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Betrieb & Gewerkschaft

Otis-KollegInnen geben nicht auf:Forderung nach spürbarer Gewinnbeteiligung

Von Korrespondent Mannheim | 01.04.2014

Nach der Nikolaus-Aktion im Dezember 2013 (siehe Avanti Nr. 217) in der Mannheimer Innenstadt machten die KollegInnen von Otis erneut Druck. In der Quadratestadt versammelten sich am 24. März 2014 die Monteure zu einem Protestmarsch wegen der Verweigerung einer akzeptablen Gewinnbeteiligung. Der Niederlassungsleiter traute sich während der Demo nicht aus seinem Büro.

Nach der Nikolaus-Aktion im Dezember 2013 (siehe Avanti Nr. 217) in der Mannheimer Innenstadt machten die KollegInnen von Otis erneut Druck. In der Quadratestadt1 versammelten sich am 24. März 2014 die Monteure zu einem Protestmarsch wegen der Verweigerung einer akzeptablen Gewinnbeteiligung. Der Niederlassungsleiter traute sich während der Demo nicht aus seinem Büro.

Ein Kollege kommentierte die aktuelle Situation bei Otis mit dem Spruch: „Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genauso ist es übrigens, wenn man doof ist.“

Otis ist weltweit die Nummer Eins im Geschäft mit Aufzügen und Fahrtreppen. Bundesweit arbeiten knapp 2.300 Beschäftigte bei dem Unternehmen, davon rund 900 allein in Berlin.

Das Unternehmen verbucht seit Jahren Profite, die weit über dem Durchschnitt der deutschen Metall- und Elektroindustrie liegen. In den Jahren 2007 bis 2012 stieg die vom Konzern ausgezahlte Dividende um über 50 Prozent. Gleichzeitig wurde jedoch die Gewinnbeteiligung für die KollegInnen im selben Zeitraum um 28 Prozent gekürzt. Im letzten Jahr setzte das Otis-Management die Gewinnbeteiligung für die Beschäftigten aus.

2013 haben die Otis-Beschäftigten bundesweit auf Betriebsversammlungen an den 45 Otis-Standorten gegen diese Beutelschneiderei protestiert. Laut Gesamtbetriebsrat demotiviere ein „solches Vorgehen unsere Beschäftigten“, und deshalb laute die Forderung: „Wenn hohe Gewinne von den Beschäftigten erarbeitet werden, sollen sie auch daran teilhaben!“

Im Zusammenhang mit der Kürzungsaktion wurde bekannt, dass Otis sein Sport-Sponsoring nicht mehr aus den Gewinnen finanzieren, sondern dem „Sozialtopf“ der KollegInnen entnehmen will. Um ein Zeichen zu setzen, haben deshalb Beschäftigte und Betriebsräte 2.900 Euro gesammelt und an die Kinderkrebsklinik der Charité in Berlin übergeben.

Es sieht so aus, als ob die KollegInnen nicht gewillt seien, in der Frage der Gewinnbeteiligung nachzugeben.

1Quadratestadt ist ein Beiname der Stadt Mannheim, da deren historische Innenstadt als Planstadt in Häuserblöcken statt in Straßenzügen angelegt ist.

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