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Nachruf auf Ted Grant (1913-2006)

Von joe hill | 01.09.2006

Im Juli starben zwei Revolutionäre, welche zu den letzten Überlebenden einer Generation von AktivistInnen zählten. Beide waren zeitweise Mitglieder der IV. Internationalen und hörten auch nach der Trennung von dieser nicht auf, sich für eine revolutionäre Umgestaltung der Verhältnisse einzusetzen. In dieser Ausgabe der Avanti erinnern wir an Ted Grant, in der nächsten an Murray Bookchin.

Im Juli starben zwei Revolutionäre, welche zu den letzten Überlebenden einer Generation von AktivistInnen zählten. Beide waren zeitweise Mitglieder der IV. Internationalen und hörten auch nach der Trennung von dieser nicht auf, sich für eine revolutionäre Umgestaltung der Verhältnisse einzusetzen. In dieser Ausgabe der Avanti erinnern wir an Ted Grant, in der nächsten an Murray Bookchin.

Der in Südafrika geborene Grant schloss sich dort als Jugendlicher einer trotzkistischen Gruppe an. Nach seiner Auswanderung nach Britannien in den 1930er Jahren war er dort eine der bestimmenden Persönlichkeiten der von internen Auseinandersetzungen zerrissenen revolutionär-marxistischen Gruppen. 1964 verließen Grant und seine AnhängerInnen die IV. Internationale und gründeten einen eigenen Zusammenschluss, welcher später unter dem Namen Militant Tendency und auf internationaler Ebene als Komitee für eine Arbeiterinternationale (KAI, in der BRD SAV/Voran) bekannt wurde.

Grant und seine Gruppe ging anders als die meisten in der trotzkistischen Tradition stehenden Organisationen von der prinzipiellen Möglichkeit aus, reformistische Parteien wie die Labour Party durch lang anhaltende Arbeit in dieser für die Sache der Revolution erobern zu können.

Die Entwicklungen der 1970er und 1980er Jahre schienen Grant teilweise Recht zu geben. Die in ihrer Glanzzeit mehrere tausend Mitglieder zählende Organisation übernahm örtliche Organisationen der Labour Party und stellte drei Unterhausabgeordnete. Die enge Bindung an eine reformistische Partei führte aber zusehends zu einer wachsenden Immobilität der Organisation. Daraus resultierende Fraktionskämpfe führten letztendlich Anfang der 1990er Jahre zum Ausschluss von Grant aus der Militant Tendency und dem KAI, dessen kleine Gruppe führt die bisherige Strategie bis heute (mit zumeist geringem Erfolg) fort.

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