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Länder

„Krieg aus Gaza raus!“

Von Korrespondent Leipzig | 01.02.2009

Die arabischsprachige Community hielt Anfang Januar in Leipzig eine Demonstration gegen Israels Krieg in Gaza ab, die erste in einer Reihe.

Die arabischsprachige Community hielt Anfang Januar in Leipzig eine Demonstration gegen Israels Krieg in Gaza ab, die erste in einer Reihe.

Dahinter stand keine Organisation, bis auf dass ein palästinensischer Kulturverein daran mitgewirkt hatte. Auch wurde dafür nur über Mundpropaganda geworben und bis zwei Tage vorher stand der Termin noch nicht endgültig fest. Dennoch kamen etwa 200 Menschen zusammen: Frauen und Männer aller Altersgruppen, zum großen Teil auch als Familien mit Kindern. Es machte den Anschein, dass bis auf die Genossen des RSB keine Deutschen, geschweige denn deutsche Linke davon Kenntnis genommen hatten. Es war also eine Protestaktion aus dem migrantischen Milieu, das in Leipzig (Studierende ausgenommen) hauptsächlich aus Menschen mit Arabisch als Muttersprache besteht. Dass diese bislang gesellschaftlich unauffällige Gruppe selbst tätig wird, ist zunächst schlicht als positiv zu bewerten. Man sollte sich wohl auch nicht gleich einmischen, wenn etwa, für deutsche Augen ungewohnt, Männer und Frauen mit Kindern kulturell bedingt in getrennten Blöcken laufen. Die Demonstrant­Innen trugen die inzwischen bekannten Bilder von verletzten oder getöteten Kindern – zu dem Zeitpunkt war mensch noch entsetzt, dass überhaupt Kinder getroffen wurden… In lautstarken und hoch emotionalen Sprechchören wurde auf die Rolle Israels als Aggressor aufmerksam gemacht und auf der Abschlusskundgebung wurde ein Gedicht des 2008 verstorbenen linken palästinensischen Dichters Mahmud Darwisch vorgetragen. Viel zu leise leider für die Versammlung und kaum hörbar für die Ohren der PassantInnen.

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