TEILEN
Linke

Jugendcamp der IV. Internationale

Von Philipp Xanthos | 01.09.2010

Gern behaupten auch „befreundete Organisationen“ hierzulande, die 1938 gegründete IV. Internationale sei tot, marode, in Auflösung begriffen oder nicht existent. Doch von den vergleichbaren revolutionär-marxistischen Welt-Verbänden ist die IV. Internationale, der auch der RSB angehört, nicht nur der politisch Wirkmächtigste, sondern vor allem der Einzige, dessen Jugend alljährlich ein internationales Sommercamp organisiert. Das diesjährige Camp fand – quicklebendig – Ende Juli in Perugia (Italien) statt.

Gern behaupten auch „befreundete Organisationen“ hierzulande, die 1938 gegründete IV. Internationale sei tot, marode, in Auflösung begriffen oder nicht existent. Doch von den vergleichbaren revolutionär-marxistischen Welt-Verbänden ist die IV. Internationale, der auch der RSB angehört, nicht nur der politisch Wirkmächtigste, sondern vor allem der Einzige, dessen Jugend alljährlich ein internationales Sommercamp organisiert. Das diesjährige Camp fand – quicklebendig – Ende Juli in Perugia (Italien) statt.

Mit etwa 450 TeilnehmerInnen lag die Beteiligung etwa auf dem Niveau der Vorjahre, jedoch unter den Erwartungen. Neben den traditionell großen Delegationen aus Frankreich (Nouveau Parti Anticapitaliste), dem spanischen Staat (Izquierda Anticapitalista) und Italien selbst (Sinistra Critica), war aber die kleine deutsche Sektion erstmalig seit einigen Jahren mit einer Delegation von etwa 25 Menschen präsent. Die meisten der TeilnehmerInnen aus der BRD erlebten zum ersten Mal eine andere politische Kultur als die bekannte „einheimische“.
Internationale Solidarität
Auf dem Camp bot sich die Gelegenheit, mit GenossInnen von Solidarity (USA), der Revolutionären ArbeiterInnenpartei Mindanao (RPMM, Philippinen), dem Komitee zur Gründung einer sozialistischen ArbeiterInnenpartei (CSWP, Südkorea), der Rot-Grünen Einheitsliste (Dänemark), der Polnischen ArbeiterInnenpartei (PPP), OKDE-Spartakos (Griechenland) und anderen „live“ Erfahrungen auszutauschen – sie sind Sektionen der IV. Internationale oder sympathisierende Organisationen. Besonders für den kleinen RSB, der zum linken Flügel des relativ weiten Spektrums der „Vierten“ gehört, ist das selbstverwaltete Jugend-Camp ein wichtiger Ort um die kritische Diskussion mit anderen zu suchen.
Programm
Das Thema Ökologie stand ebenso auf dem Programm wie Feminismus und Fragen der Gender-Identität. Ein Referat eines Genossen der niederländischen Sektion etwa behandelte hierzu die Geschichte der LesBiSchwulen Bewegung und der „Queer-Theory“ bis hin zu Judith Butler. Wie Foucault schildert, waren, als in der frühen Neuzeit in Florenz Homosexualität erstmalig ein juristischer Straftat-Bestand wurde, gleich zwei Drittel der männlichen Bevölkerung dieses „Verbrechens“ verdächtig. Gleichzeitig wurde die Begrenztheit eines Ansatzes erörtert, der die „Staatsmacht“ als abstraktes Wesen behandelt. An weiteren Tagen wurde über antikapitalistische Parteien, Islamophobie und den Bildungsstreik debattiert. Auch Bar und Disco sollen gut besucht gewesen sein.
Wiedersehen
Der Klimawandel zeigte sich, als in den letzten Tagen des Camps anhaltender Stark-Regen an den Kräften zehrte. Die deutschsprachige Delegation (BRD und Österreich) wirkte dem mit frischen Heißgetränken und veganen Aufstrichen vom Camping-Kocher entgegen. Im nächsten Jahr sollten wir uns vermehrt anstrengen, auch GenossInnen anderer Organisationen der deutschen Linken für das Camp zu erreichen. Alle TeilnehmerInnen des Camps sind zum Wiedersehen eingeladen: Auf dem RSB-Jugend-Treffen am 11. und 12. September in Leipzig. Anmeldung beim RSB vor Ort oder bei Tim unter buero@rsb4.de. 

Artikel teilen
Kommentare auf Facebook
Zur Startseite