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Internationale Kurzmeldungen (12/2006)

Von Thadeus Pato | 01.12.2006

Internationale Kurzmeldungen (12/2006)

Nicaragua
Daniel Ortega hat es im dritten Anlauf seit dem Machtverlust der Sandinistischen Front 1990 geschafft: Er siegte im ersten Wahlgang. Nach einem Bündnis mit dem Ex-Somozisten Arnoldo Aleman, seiner Trauung durch ausgerechnet seinen ehemaligen harten Widersacher Kardinal Obando y Bravo und mit einem Programm, das mit den ursprünglichen Zielen der FSLN nichts mehr gemein hat – so trat seine Frau im Wahlkampf öffentlich für ein Verbot der Abtreibung ein – ist der Unternehmer und Hotelbesitzer erneut Präsident. Sein ehemaliger Kulturminister Ernesto Cardenal allerdings schrieb vor der Wahl: „Die Sandinisten sollen sich nicht täuschen lassen: die FSLN von Daniel Ortega ist nicht der Sandinismus, sondern dessen Verrat“ und rief zur Wahl von Mundo Jarquin auf, dem Kandidaten des Linksbündnisses aus ausgetretenen und ausgeschlossenen FSLN-Mitgliedern.
Indonesien
Die PRD (People‘s Democratic Party), eine unter dem Suharto-Regime gegründete Partei, hat eine Initiative zur Gründung einer breiten linken Partei ergriffen. Die Mitglieder der PRD waren bei der Gründung 1996 vorwiegend StudentenaktivistInnen, die schon seit Ende der 80er Jahre Proteste der Landbevölkerung sowie der ArbeiterInnen unterstützten und organisierten. Aber auch so bekannte Persönlichkeiten wie der Dichter Wiji Thukul aus Solo oder der Dozent Aris Arif Mundayat von der Gajah Mada Universität in Yogyakarta gehörten dem PRD-Vorstand an. Ende November wird nun die National Liberation Party of Unity (indonesisch PAPERNAS) ihren Gründungskongress haben, zu dem auch eine Delegation der IV. Internationale eingeladen ist.

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