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Linke

Gutes Geschäft – zerstörte Umwelt

Von Korrespondent Potsdam | 01.04.2007

Einen Abend vor der Demo gegen die G8-Umweltminister (siehe Seite 2) lud der RSB Potsdam unter diesem Titel zu einem Infoabend. Dieser war der dritte einer vierteiligen Reihe zum Thema Umwelt, den der RSB zur Mobilisierung gegen die G8-Konferenz in Potsdam veranstaltete. Wie bei den vorhergegangenen , war auch an diesem Freitag Abend der Theatersaal des Studentischen Kulturzentrums gut gefühlt.

Einen Abend vor der Demo gegen die G8-Umweltminister (siehe Seite 2) lud der RSB Potsdam unter diesem Titel zu einem Infoabend. Dieser war der dritte einer vierteiligen Reihe zum Thema Umwelt, den der RSB zur Mobilisierung gegen die G8-Konferenz in Potsdam veranstaltete. Wie bei den vorhergegangenen , war auch an diesem Freitag Abend der Theatersaal des Studentischen Kulturzentrums gut gefühlt.

Der solide Vortrag des jungen Genossen des RSB, der selbst Aktivist in der Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung ist, bot eine interessante Einführung in die globale Umweltpolitik und das quasi Nichtstun der Herrschenden gegen die Klimaerwärmung. Kein Wunder, macht doch, wie in dem Vortrag dargestellt, der Umsatz ölverarbeitender Unternehmen der 500 größten Konzerne der Welt 2,7 Billionen US-Dollar aus. 30% des Gesamtumsatzes der Top 500 werden im weitesten Sinne von Firmen gemacht, die direkt an der Klimaveränderung beteiligt sind.

Die ZuhörerInnen erfuhren, dass für die Neuauflage des Kyoto-Protokolls, Kyoto II, für die EU eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 20% gemessen an den Emissionen von 1990 vorgesehen ist. Das klingt erst einmal hoch, bedenkt mensch aber, dass allein durch die De-Industrialisierung der ehemaligen Ostblockstaaten bereits 15% des Ausstoßes eingespart werden, bleiben noch 5%. Selbst die UN geht davon aus, dass weltweit die Emissionen um 80% sinken müßten, um der Erderwärmung zu begegnen – was technisch auch machbar wäre.
Ökologie und Kapitalismus
Eine lebhafte Diskussion ergab sich im Anschluss um die Frage, ob im Kapitalismus überhaupt eine ökologische Produktionsweise möglich ist. Viele TeilnehmerInnen hatten keine Illusion und bezweifelten dies offen. Wie aber genau? Der Referent legte das Konzept des RSB einer demokratisch geplanten Wirtschaft dar. Nur die Einbeziehung der ProduzentInnen und KonsumentInnen unter gleichzeitiger Abschaffung des Zwanges zur  Kapitalverwertung kann eine Grundlage für eine Lebensweise bilden, an deren Ende nicht die Ausrottung kompletter Tier- und Pflanzenarten und die Zerstörung unseres Planeten steht.
Am Ende wurde die Diskussion in einer nahegelegenen Kneipe weitergeführt. So angeregt, sah mensch viele BesucherInnen dieses Abends am nächsten Tag auf der Demo gegen die Umweltpolitik der G8 wieder.

Eine Woche später wurde bei der Umweltreihe, die diesen Infoabend und drei weitere Filmabende umfasste, dann wieder eine interessante Dokumentation gezeigt. Insgesamt haben die Reihe an vier Freitagen  circa 130 TeilnehmerInnen besucht.

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