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Feminismus

Frauen in Bewegung (10/2009)

Von B. S. | 01.10.2009

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (10/2009)

Tugendterror
Dass der Tugendterror in einigen Ländern zu grausamen Strafmaßnahmen führt, sollten wir uns bewusst machen. Eine Bestrafung mit Peitschenhieben, wie sie z. B. im Sudan, in Saudi-Arabien, aber auch im Iran und anderen islamischen Ländern üblich ist, ist grausam. In Khartum (Sudan) standen 13 Frauen vor Gericht, weil sie in „unanständiger“ Kleidung ein Konzert besucht hatten – sie trugen lange Hosen. Lubna al-Hussein, die sich nicht auf zehn Peitschenhiebe und eine Geldstrafe von ca. 70 Euro einließ, stand erneut vor Gericht, die Strafe von nun 40 Peitschenhieben wurde in eine Geldstrafe von 146 Euro verwandelt, die sie sich weigerte zu zahlen. Sie wollte freigesprochen werden und eine Gesetzesänderung durchsetzen.  Prompt wurde sie ins Gefängnis eingeliefert. Inzwischen hat sie die Strafe bezahlt und wurde aus dem Gefängnis entlassen.
Afrika
Die Lage der Frauen in Afrika ist häufig von Gewalt geprägt. Vergewaltigung wird zu einer Waffe im Krieg. Sie zerstört nicht nur Individuen, sondern auch Gesellschaften, sie zerstört Opfer, aber auch Täter. Gewaltausübung pervertiert auch Täter. Sie würde es auch bei Täterinnen tun, nur sind die zum Glück seltener. Ungebrochene Lust an Machtausübung macht untauglich für die Zivilgesellschaft. Im Kongo sind nach Schätzungen der UNO seit Kriegsbeginn 1996 mindestens 200 000 Frauen vergewaltigt worden, im Ostkongo betreut die UNO 78 000 Überlebende der sexuellen Übergriffe, im Tschad, wo Flüchtlinge aus Darfur leben, 40 000.

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