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Feminismus

Frauen in Bewegung (04/2009)

Von B.S. | 01.04.2009

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (04/2009)

Iran
In der Kurdenstadt Sanandaj wurden zwei Frauen, Susan Zazani und Shiva Khirabadi, wegen der Teilnahme an den Feiern zum 1. Mai 2007 ausgepeitscht – mit 70 Peitschenhieben. Zuvor wurden auch 10 männliche Teilnehmer der Demonstration derart bestraft.  (…) Die Frauen gehörten zu einem Aufbaukomitee einer unabhängigen Gewerkschaft. Die Situation im eh schon ökonomisch benachteiligten kurdischen Gebiet des Iran ist für Frauen doppelt schwer, islamische Regeln, weniger Lohn für gleiche Arbeit, wenig Bewegungsfreiheit.
Brasilien
Besonders abstrus wird es, wenn die Kirche sich des Problems Abtreibung annimmt. In Brasilien wurden die Ärzte und die Mutter eines neunjährigen Mädchens vom Erzbischof Cardoso Sobrinho wegen einer Abtreibung exkommuniziert. Das Kind war vom Stiefvater vergewaltigt worden. In Brasilien sind Abtreibungen grundsätzlich verboten, Ausnahmen bilden medizinische Gründe und Vergewaltigung, beides war hier gegeben. Präsident Lula da Silva meinte immerhin, dass in diesem Falle „die Medizin mehr im Recht als die Kirche“ sei.
Bildung
Nach Unicef sind Mädchen immer noch stärker von Bildung ausgeschlossen als Jungen. So kommen in Afghanistan auf 100 Jungen, die zur Schule gehen, 61 Mädchen, in Pakistan ist das Verhältnis 100 zu 85, was noch nichts über Bildungsabschlüsse aussagt. In Südasien besuchen fünf Millionen Mädchen weniger als Jungen die Schulen, auch in West- und Zentralafrika sind Mädchen benachteiligt. Weltweit sind von den mehr als 770 Millionen nicht Alphabetisierten zwei drittel Frauen.

B.S.

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