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Feminismus

Frauen in Bewegung (03/2010)

Von B. S. | 01.03.2010

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (03/2010)

Haushaltsvorstände
Entgegen einer viel verbreiteten Ansicht steigt der Prozentsatz von „Paarhaushalten“, in denen die Frauen mehr als 60 % des Familieneinkommens erwirtschaften. 2007 betrug er im Wes­ten 13,1 %, im Osten 28,6 %. Dazu kommen 8 % alleinerziehende Frauen als Haushaltsvorstände. In etwa jedem fünften Haushalt sind Frauen die „Ernährerinnen“. Allerdings leben 40 % dieser Familien „in der Nähe der Armutsgrenze“. Umso dringender muss die Lohnlücke von 23 % zwischen Männer- und Frauenlöhnen geschlossen werden, um den Niedriglohnsektor im Frühlingstauwetter abzuschmelzen!
Tradition
Die häusliche Arbeit hat sich nur wenig von den Traditionen entfernt: Wäsche für die Frau, Auto und Nagel in die Wand für den Mann. Diskutiert wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gemeint ist vorzugsweise die Frau. Der Ausbau der Kinderbetreuung steht auf tönernen Füßen. Der für 2013 vorgesehene Bedarf für 35 % der unter 3-Jährigen beliefe sich auf 750 000 Plätze, da aber neuerdings ein Bedarf für 66 % angenommen wird, wären es 1,3 Millionen. Erziehende müssen ausgebildet werden, eine dreijährige Ausbildung ist sinnvoll, dazu gibt es eine erheblichen Raumbedarf. Mensch denkt, die „Oberen“ vertrauen auf ein Zauberwort. „Panikmache“, sagt Frau Familienministerin Schröder, geb. Köhler.
Genitalverstümmelung
Der 6. Februar ist der Kampftag gegen die Genitalverstümmelung bei Mädchen. Aber in der Bundesrepublik haben wir wenig von der Kampagne „Kein Schnitt ins Leben“ gespürt. Dabei leben etwa 20 000 beschnittene Frauen unter uns und etwa 5000 sind von der Verstümmelung bedroht. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass das Problem sich nicht nur auf Afrika bezieht. Im kurdischen Nordirak sind mindestens 50 % der Frauen an den Genitalien verstümmelt. Weltweit schätzungsweise 130 Millionen.

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