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Länder

Flucht vor dem Klimawandel

Von Thadeus Pato | 01.05.2007

„Das UN-Flüchtlingskommissariat hat seinen dringenden Appell erneuert, Angehörige bestimmter Staaten nicht pauschal vom Bleiberecht auszuschließen. Die in diesem Zusammenhang genannten Sicherheitserwägungen könnten einen solchen generellen Ausschluss nicht rechtfertigen, erklärte Gottfried Köfner, UNHCR-Regionalvertreter für Deutschland, Österreich und die Tschechische Republik, vor Beginn des heutigen Spitzengesprächs zum Bleiberecht.“ So steht es in dem jüngsten Appell des UNHCR zu lesen.

„Das UN-Flüchtlingskommissariat hat seinen dringenden Appell erneuert, Angehörige bestimmter Staaten nicht pauschal vom Bleiberecht auszuschließen. Die in diesem Zusammenhang genannten Sicherheitserwägungen könnten einen solchen generellen Ausschluss nicht rechtfertigen, erklärte Gottfried Köfner, UNHCR-Regionalvertreter für Deutschland, Österreich und die Tschechische Republik, vor Beginn des heutigen Spitzengesprächs zum Bleiberecht.“ So steht es in dem jüngsten Appell des UNHCR zu lesen.

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) unterstützt nach eigenen Angaben derzeit fast 20,8 Millionen Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und massiven Menschenrechtsverletzungen geflohen sind oder sich in flüchtlingsähnlichen Situationen befinden. Nach den Schätzungen des UNHCR ist die Gesamtzahl aller Flüchtlinge und Menschen in flüchtlingsähnlichen Situationen aber noch wesentlich höher. Sie dürfte weltweit bei rund 40 Millionen liegen.

Das UNHCR vermeldet zwar hoffnungsfroh, dass erstmals seit langem die Flüchtlingszahlen rückläufig sind. Aber das dürfte sich bald wieder ändern. Wenn die Prognosen der Klimaforscher eintreffen, steht eine gewaltige Flüchtlingswelle in allen Teilen der Erde bevor: Weite Teile Afrikas und der Mittelmeerregion versteppen, die Flußdeltas Asiens, die bereits heute wie in Bangla Desh periodisch überschwemmt werden, werden unbewohnbar, ganze Inselgruppen werden verschwinden. Es wird eine neue Kategorie geben – die Klimaflüchtlinge. Aber die werden, dafür wird ja jetzt bereits gesorgt, in die reichen Länder nicht hineinkommen. Nach Angaben der Deutschen Welthungerhilfe leben heute allein im Iran etwa so viele Flüchtlinge wie in der gesamten Europäischen Union. In vielen Ländern Afrikas sind bereits mehr als 30 ausländische Flüchtlinge pro 1 000 EinwohnerInnen registriert. Die Festung Europa steht bereits. Nur Deutschland zeigt sich generös: In Zukunft soll Zuwanderung nicht erst bei einem Job mit 80 000 Euro jährlich, sondern bereits mit 40 000 erlaubt sein. Da wird sich der Bauer aus der Sahelzone schwer tun.

  Flüchtlinge Asylsuchende Rückkehrer
Binnenvertriebene
Staatenlose und Andere Gesamt
Asien und Pazifik
3 324 900
96 400 1 052 100 2 480 000 1 732 700 8 686 100
Europa 1 737 600 223 600 24 600 604 500 1 076 400 3 666 700
Afrika 2 767 700 252 400 548 100 1 532 300 68 800 5 169 300
Amerika 564 200 201 100 100 2 000 000
464 400 3 229 800
Total 8 394 400 773 500 1 624 900 6 616 800 3 342 300 20 751 900

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