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Linke

Erste Veranstaltung des RSB in Celle voller Erfolg: In Spanien stand´s um unsere Sache schlecht

Von Korrespondent Celle | 01.04.2007

Wenn im Berliner Zentralorgan der deutschen Linken mal nicht brandaktuell und hochseriös vom geliebten Führer in Nordkorea oder von der Zusammenarbeit von TrotzkistInnen und FaschistInnen berichtet wird, dann steht meistens eine weitere Spezialität stalinistischer Mythologie auf dem Plan: Die Heldentaten der Internationalen Brigaden und der Komintern im Spanischen Bürgerkrieg. Obwohl dieses Thema auf den ersten Blick nicht viel mit der aktuellen politischen Lage in der BRD zu tun hat, zeigen sich doch im Umgang damit die gleichen Unterschiede zwischen den heutigen staatstragenden „Linken”, die hoffnungslos zwischen grenzenlosem Opportunismus und stalinistischer Religiosität hin und her pendeln, einerseits und den RevolutionärInnen andererseits, wie sie auch vor über 70 Jahren bestanden.

Wenn im Berliner Zentralorgan der deutschen Linken mal nicht brandaktuell und hochseriös vom geliebten Führer in Nordkorea oder von der Zusammenarbeit von TrotzkistInnen und FaschistInnen berichtet wird, dann steht meistens eine weitere Spezialität stalinistischer Mythologie auf dem Plan: Die Heldentaten der Internationalen Brigaden und der Komintern im Spanischen Bürgerkrieg.

Obwohl dieses Thema auf den ersten Blick nicht viel mit der aktuellen politischen Lage in der BRD zu tun hat, zeigen sich doch im Umgang damit die gleichen Unterschiede zwischen den heutigen staatstragenden „Linken”, die hoffnungslos zwischen grenzenlosem Opportunismus und stalinistischer Religiosität hin und her pendeln, einerseits und den RevolutionärInnen andererseits, wie sie auch vor über 70 Jahren bestanden. Wer heute glaubt, den Imperialismus auszutricksen, indem er sich an bürgerlichen Regierungen beteiligt, der fühlt sich morgen verraten und verkauft und muss sein Ich mit Predigten vom Altar des „Marxismus-Leninismus” balsamieren. Und da auch bei den AnarchistInnen der Spanische Bürgerkrieg immer hoch im Kurs steht, meist als Beispiel für praktizierten Anarchismus, der die Denkfehler des Marxismus verdeutlicht, handelt es sich letztlich um ein Thema, an dem in linken Kreisen viel Interesse besteht, das aber oft nur mit zweifelhaft erscheinenden Informationen bedient wird.
So ist wohl auch zu erklären, dass zum Infoabend des bis dahin nahezu unbekannten RSB am achten März gleich 30 Menschen in das Bunte Haus in Celle kamen. Vom Militärputsch Francos über die Bildung von ArbeiterInnenmilizen und deren Niederschlagung durch die Republik bis zur Auslieferung derselben an die Faschisten wurde der Spanische Bürgerkrieg glaubwürdig in vielen Facetten dargestellt. Dabei kam nicht sehr viel positives über die Politik von Stalins Komintern zu Tage. Mit der Niederlage der proletarischen Revolution in Spanien 1936-39 war der Zerstörungswut des Faschismus in Europa schon psychologisch nichts mehr entgegenzusetzen: „Eine Nacht in der Mitte des Jahrhunderts” (Viktor Serge) brach an.

Es schloss sich an den klar und deutlich gehaltenen Vortrag, der von den meisten als sehr informativ eingeschätzt wurde, eine offene und ungeleitete Diskussion unter den TeilnehmerInnen an, die im kleineren Kreis noch bis in die Nacht hinein fortgesetzt wurde. In einer Zeit der Defensive der ArbeiterInnen- und sozialen Bewegung, kann die Beschäftigung mit historischen Klassenkampfszenarien neue Gedanken aufkommen lassen und helfen, verschüttetes Bewusstsein wieder freizulegen.

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