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Linke

Eine neue Generation gegen den Kapitalismus!?

Von Korrespondent | 01.06.2006

Während der Widerstand gegen die kapitalistische Ausbeutung des Menschen durch den Menschen in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, wird in anderen Ländern Europas bereits von einer neuen antikapitalistischen Generation gesprochen. Das 23. sozialistische internationale Jugendcamp steht ganz unter dem Stern des auch hierzulande wachsenden Widerstandes gegen die weltweit neoliberal-kapitalistische Vorherrschaft. Vom 29. Juli bis zu 8. August werden auf einem Campingplatz in Perugia (Italien, südlich der Toscana) eine Woche lang in Workshops die Erfahrungen aus den verschiedenen sozialen Kämpfen ausgetauscht und diskutiert werden.

Während der Widerstand gegen die kapitalistische Ausbeutung des Menschen durch den Menschen in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, wird in anderen Ländern Europas bereits von einer neuen antikapitalistischen Generation gesprochen. Das 23. sozialistische internationale Jugendcamp steht ganz unter dem Stern des auch hierzulande wachsenden Widerstandes gegen die weltweit neoliberal-kapitalistische Vorherrschaft.

Vom 29. Juli bis zu 8. August werden auf einem Campingplatz in Perugia (Italien, südlich der Toscana) eine Woche lang in Workshops die Erfahrungen aus den verschiedenen sozialen Kämpfen ausgetauscht und diskutiert werden.
Der erfolgreiche Widerstand in Frankreich gegen eine de facto Aufhebung des Kündigungsschutzes für unter 26jährige machte deutlich, wie unentbehrlich die Zusammenführung und der Ausbau der verschiedenen außerparlamentarischen Proteste ist, um die Verschlechterung der Arbeits- und Lebensverhältnisse aufzuhalten. Die Bewegung in Frankreich verhinderte dabei nicht nur vor Ort sondern auch in Deutschland einen weiteren Abbau des Kündigungsschutzes. Denn dass die Bundesregierung ein geplantes Gesetz mit ganz ähnlichen Bestimmungen wie sie das verhinderte CPE in Frankreich beinhaltete hintenan stellte, ist wohl kaum ohne die französichen Ereignisse zu erklären. Dieses jüngste Beispiel zeigt auch, dass in vielen Bereichen die neoliberalen Angriffe auf die sozialen Errungenschaften Angriffe auf europäischer Ebene sind.

Der Widerstand gegen die Ökonomisierung der Bildung, die Antikriegsbewegung, die Kämpfe gegen die europäische Dienstleistungsrichtlinie (Bolkestein), gegen Massenentlassungen und Arbeitslosigkeit, und gegen innere und äußere Aufrüstung verlaufen in Europa relativ zeitgleich – sind aber in ihrer Entwicklung meist unterschiedlich. Die Erfahrungen aus den verschiedenen Bewegungen auszutauschen, zu diskutieren und eine weitere Vernetzung auf internationaler Ebene zu schaffen, ist Sinn und Zweck des seit 1984 immer in einem anderen Land Europas stattfindenden Sommercamps. Das Programm umfasst Workshops, Foren, und auch Schulungen, in denen neben den angesprochenen Themen auch die Fragen nach einer radikal feministischen Politik, den ökologischen Alternativen zur rücksichtslosen Ausbeutung der Natur und den Rechten von Minderheiten Thema sein werden. Jenseits des umfangreichen Informations- und Diskussionsprogramms versprechen die garantierte Sonne, ein nahe gelegener See, eine Campdisco und Bar, sowie natürlich jede Menge netter Menschen aus Europa und der ganzen Welt, das Sommercamp zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.
So funktioniert das Camp!
Das Camp funktioniert in Selbstverwaltung und Selbstorganisation der TeilnehmerInnen. Die Übernachtung und die verschiedenen Veranstaltungen finden in Zelten statt. Am ersten Tag wird ein Camprat gewählt, in welchem Personen aus jedem Land vertreten sind und der sich jeden Tag treffen wird. Entscheidungen, die das gesamte Camp betreffen, werden also nach rätedemokratischem Prinzip von den Delegierten der einzelnen Länder getroffen. Es wird auch einen Frauenrat geben, der ähnlich wie der Camprat funktioniert. Natürlich heißt Selbstorganisation auch gemeinsam zu putzen, die Bar zu organisieren oder Nachtwache zu schieben. Aber keine Angst natürlich ist jedeR nur ein bis zwei Mal in der ganzen Woche dran.
Was kostet das Camp?
Wenn Menschen aus mehreren Ländern in einem Land zusammenkommen zeigt sich schnell, dass die wirtschaftliche Lage der TeilnehmerInnen oft auch mit dem Herrkunftsland zu tun hat. Um auf dem Sommercamp eine Ungleichheit zwischen den Delegationen in Bezug auf die finanziellen Möglichkeiten zu verhindern, wird es eine eigene Campwährung geben und auch der Campbeitrag für Übernachtung und Essen ist für jedes Land unterschiedlich. Der Beitrag für TeilnehmerInnen aus Deutschland (eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt) wurde auf 125€ festgelegt. Wer aber unbedingt mitfahren möchte und allein aus Kostengründen nicht mitfahren könnte sollte sich noch mal mit der nächstgelegenen RSB-Ortsgruppe in Verbindung setzen. Bisher konnte in solchen Fällen immer das fehlende Geld aufgetrieben werden.
Wie komme ich zum Camp?
Eine gemeinsame Anreise wird gerade organisiert. Wer noch mitfahren möchte, sollte sich noch diesen Monat bei der nächstgelegenen Ortsgruppe des RSB (siehe Rückseite der Avanti) oder unter sommercamp@rsb4.de melden. Unter www.rsb.4.de/sommercamp gibt es weitere Informationen, sowie das Campprogramm und ein Anmeldeformular zum runterladen.

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