TEILEN
Innenpolitik

Demo gegen Sozialabbau in Berlin

Von Tom Bogen | 01.10.2006

Von den Mainstream-Medien weitgehend totgeschwiegen demonstrierten am 16. September 2006 in Berlin ca. 7000 Menschen gegen die Reformpolitik der Bundesregierung.

Von den Mainstream-Medien weitgehend totgeschwiegen demonstrierten am 16. September 2006 in Berlin ca. 7000 Menschen gegen die Reformpolitik der Bundesregierung.

Die Demonstration stand unter dem Motto „Wir sind das Volk – Sternmarsch gegen die Regierung”. Organisiert wurde der Umzug vom Bündnis „Bundesweite Montagsdemos”, in dem sich größtenteils MLPD-nahe bzw. -dominierte Montagsinitiativen organisieren. Die mao-stalinistische MLPD war dementsprechend sehr gut auf der Demo vertreten. Ihre Mitglieder und SympathisantInnen stellten ca. ein Drittel des gesamten Protestzuges. Während des Marsches wurde von den ModeratorInnen der 3 mit Laien-Bands besetzten Lautsprecherwagen Sprüche wie „Weg mit Hartz IV – Das Volk sind wir” skandiert, die aktuellen Reformen wurden als „volksfeindlich” kritisiert.  Die MLPD wurde im Vorfeld massiv von anderen Sozialbündnissen wie dem „Bündnis 3. Juni” dafür kritisiert, die Organisierung größtenteils nicht aus der Hand zu geben. Die Demonstration wirkte von außen aber pluraler, da anderen Gruppen großzügig Redebeiträge gewährt wurden. Auf der Zwischenkundgebung am Alexanderplatz, bei der es zur Vereinigung der 3 Protestmärsche kam, konnte auch eine Vertreterin des RSB sprechen.

Auf der Abschlusskundgebung gaben größtenteils Laienkünstler kirchentaghaft aufgemachte Protestbeiträge gegen Sozialabbau zum Besten. Die HauptrednerInnen waren Stefan Engel (Vorsitzender der MLPD), Lucy Redler (Spitzenkandidatin der WASG) und Helmut Manz (Linkspartei.PDS NRW). WASG-VertreterInnen begründeten die nicht erfolgte Mobilisierung mit der zeitraubenden Einbindung in den Berliner Wahlkampf. Beide Parteien stellten keine Blöcke auf der Demo. Im Vergleich zum letzten Jahr nahmen ca. 2000 Menschen mehr an dem Sternmarsch teil. Dessen Motto wurde von vielen sozialen Initiativen als völkisch abgelehnt.

Artikel teilen
Kommentare auf Facebook
Zur Startseite