Die Heimat der IV. Internationale reicht heute von Venezuela bis zu den Philippinen. Vom 24. bis zum 30. Juli ist sie in Perugia, Italien.
Hier findet in diesem Jahr das Sommercamp der IV. Internationale statt. Die TeilnehmerInnen erwartet ein Riesen-Angebot an internationalem Austausch, Informationen, Feiern. Das Sommercamp ist selbstverwaltet, keine Selbstverständlichkeit für eine internationale Veranstaltung dieser Größe. Die Selbst-Organisation der jungen GenossInnen – zumindest der europäischen Sektionen – findet im jährlichen Vorbereitungstreffen in Amsterdam ihren Ausdruck. Und bereits dieses Treffen ist ein internationalistisches Event.
Viele Länder – ein Kampf
Auf der Konferenz war zu erfahren, dass die kleine niederländische Sektion nur wenige jüngere GenossInnen in ihren Reihen zählt, während diese bei OKDE-Spartakos (Griechenland) die Hälfte der Mitgliedschaft ausmachen. Während der portugiesische Linksblock, in dem die GenossInnen der IV. mitarbeiten, bereits so stark ist, dass er die gesellschaftlichen Verhältnisse beeinflussen kann, leidet die französische NPA derzeit an eher schlechten Wahlergebnissen. Die GenossInnen von Sinistra Critica, die als Partei insgesamt der IV. Internationale nahe steht, beklagten, dass zwar der eher moralische „anti-berlusconismo“ verbreitet sei, jedoch eine Vernetzung der sozialen Kämpfe in Italien fehle. Die griechischen GenossInnen bezeichneten die aktuelle Situation in ihrem Land als „offenen Krieg“ zwischen den Klassen und die GenossInnen aus dem spanischen Staat berichteten über lokale Generalstreiks in Andalusien.
Diskussionen
Die Jugend der IV. Internationale diskutierte die Ergebnisse des Weltkongresses und ebenso die Rolle der Familie – der jugend- und sexualitäts-unterdrückenden Institution, die die Keimzelle der bürgerlichen Gesellschaft ausmacht. Doch letztlich musste das Camp selbst geplant werden, für das die italienischen GenossInnen Sorge tragen. Mit etwa 600 TeilnehmerInnen ist wohl zu rechnen, da allein die NPA mindestens 200 bis 250 Delegierte entsenden will. Der Preis, der nach Ländern gestaffelt ist, wird für TeilnehmerInnen aus der BRD 135 € betragen.
Programm
Hauptgegenstand war jedoch das inhaltliche Programm: An sechs Thementagen werden auf den Gebieten Ökologie, Krise und Internationalismus, Frauenbefreiung, LGBIT, Antirassismus und soziale Kämpfe und revolutionäre Strategie etwa 60 Workshops und Dutzende Vorträge angeboten, zu Themen wie „Iranische Revolte“, „Chinas neue ökonomische Rolle“, „Atomare Gefahr“, „Die Wurzeln sexueller Unterdrückung“, „Jugendrevolte in Griechenland“ und „Ein Übergangsprogramm für das 21. Jahrhundert“; dazu tägliche Aktivitäten der Frauen- und LGBIT-Freiräume, tägliche Workshops zum Bildungsstreik, zu Lateinamerika und zum kommenden Anti-NATO-Gipfel in Lissabon (November 2010). Auch praxisorientierte Aktions-Seminare u. a. zu zivilem Ungehorsam und Selbstverteidigung für Frauen sind geplant.
Mehr Infos und Anmeldung auf www.sommercamp.mobi und sommercamp@rsb4.de