In den Medien wollen die Meldungen nicht verstummen, dass ALSTOM zunächst eine Fusion mit dem französischen Atomkonzern Areva anstrebt.
Areva ist Weltmarktführer im Nuklear-Geschäft. Fakt ist jedenfalls, dass ALSTOM
Power verstärkt auf ein Engagement in der Atomenergie setzt. Das Mannheimer Werk ist für diesen Bereich nicht ausgelegt und zudem ein politisches Hindernis für die Konzernleitung.
Gleichzeitig will der Elektrotechnikkonzern Siemens seine derzeitige Minderheitsbeteiligung an der Areva-Tochter Framatome vergrößern. Framatome ist der weltweit führende Anbieter von Atomkraftwerken.
Es wird hinter den Kulissen eine globale Renaissance der Kernenergie vorbereitet, obwohl diese extrem gefährliche Technik nach wie vor nicht beherrschbar und die Frage der Endlagerung des Nuklearmülls nach wie vor nicht lösbar ist.
Areva und Siemens bauen derzeit in Finnland den Prototypen einer dritten Atomreaktor-Generation, den „Europäischen Druckwasser-Reaktor” (EPR). Dies ist aber nur ein Anfang. Offenbar denkt man in diesen Kreisen an den Bau von bis zu 300 neuen Atommeilern weltweit. Das scheint nur auf den ersten Blick übertrieben zu sein.
Beispielsweise will die chinesische Regierung einem Bericht der französischen Zeitung Le Monde zufolge bis in 15 Jahren 30 bis 40 weitere Atomkraftwerke (AKW) errichten lassen. Es gibt dort sogar Überlegungen, allein in diesem neuen kapitalistischen Paradies insgesamt bis zu 200 AKW zu bauen.
Es kursieren außerdem ernstzunehmende Spekulationen, dass europäische „Champions” im konventionellen und nuklearen Kraftwerksbau sowie im Schienenfahrzeugbereich aus Konzernteilen von ALSTOM, Areva und Siemens entstehen sollen.
Einerseits würden dann diesen europäischen Monopolisten noch höhere Profite winken. Andererseits drohen die Vernichtung tausender Arbeitsplätze in Europa, noch höhere Preise für Strom und im öffentlichen Verkehr sowie eine nuklear verstrahlte Zukunft für die Menschheit. Dieser Wahnsinn muss verhindert werden!
