Zum dritten Mal in Folge hat das Internationale Jugendcamp in Frankreich stattgefunden, es ist das 39. „International Youth Camp“ gewesen. Nach einer Zeit, in der die Zahl der Teilnehmer:innen rückläufig war, hat das Camp einen neuen Aufschwung erlebt. Wir sind 230 Jugendliche gewesen, während wir im letzten Jahr 150 waren. Diese Zahl gilt es im nächsten Jahr zu toppen!
Die Delegation der Antikapitalistischen Jugend der NPA-A war mit 76 Personen, darunter viele Sympathisant:innen, die größte. Dies zeugt von der Dynamik in unserer Partei, insbesondere nach den Parlamentswahlen, und zeigt, dass unsere Ideen und Forderungen mit den Anliegen der Jugendlichen außerhalb unserer Organisation übereinstimmen.
Anwesend waren Genoss:innen aus vielen Ländern (vor allem aus Europa): aus Belgien, Dänemark, dem Spanischen Staat, der Schweiz, Schweden, Norwegen, Schottland, England und eine Genossin von den Philippinen. Wir konnten auch Genossinnen und Genossen aus Lettland und Litauen begrüßen, mit denen wir uns über das Ausmaß der politischen Repression in Osteuropa gegen alle linken und progressiven Ideen austauschen konnten. Auch Genossinn:en aus dem Irak wären gekommen, wenn ihnen nicht Visa verweigert worden wären. Wir müssen unsere internationalistischen Verbindungen ganz allgemein stärken, um die Anreise außereuropäischer Jugendlicher zu fördern.
Unterstützung für Palästina von allen
Palästina war eines der Hauptthemen dieses Camps. Ein ständiger Ausschuss hat sich zusammengesetzt und ein Kommuniqué verfasst. Dies ermöglichte einen Austausch über unsere praktischen Erfahrungen in diesem Jahr, die je nach Land sehr unterschiedlich waren, und ein Nachdenken über gemeinsame Perspektiven für die Mobilisierung in der Jugend zur Unterstützung Palästinas und für ein Ende des Völkermords.
Behindertenfeindlichkeit war als eigenes Thema auf dem Camp. Es war schon immer behandelt und erwähnt worden, aber in diesem Jahr standen ein Vortrag und Workshops auf dem Programm. Der nicht gemischte Raum für Rassifizierte hatte einen großen politischen Einfluss auf das Camp, die Betroffenen haben Forderungen aufgestellt, allgemein hat das Bewusstsein dafür zugenommen, dass diese erfüllt werden müssen. Auch wenn mehr rassifizierte Menschen teilgenommen haben als im letzten Jahr, stellen sie eine Minderheit auf dem Camp dar und es ist unabdingbar, dass das Camp ein Raum wird, in dem sie nicht unterdrückt werden und ihren Platz einnehmen können.
Das internationale Jugendcamp, ein selbstverwalteter Raum, der funktioniert!
Die internationalen Jugendcamps stellen einen Ort des Austauschs und des Entdeckens statt, ein Vorteil eines Jugendcamps, in dem Fehler Teil des Lernprozesses sind. Das Lager funktioniert in Selbstverwaltung, von der Organisation des Programms über die Durchführung der Workshops bis hin zur Erledigung der Hausarbeit. Diese RIJ-Woche ermöglicht die Entdeckung und Vertiefung großer, unumgänglicher politischer Themen (Antirassismus, Feminismus, Ökosozialismus, Anti-LGBTIphobie,…) oder die Erfahrung von nicht-gemischten Treffen. Dadurch dass es ein Awareness-Team gibt, sollen mit Zuhören und Achtsamkeit möglichst sichere Räume geschaffen werden. Im Laufe der Woche ermöglichen uns verschiedene Aktivitäten wie Spiele oder Partys, aus den gesellschaftlichen Normen auszubrechen, in die wir im Alltag eingesperrt sind. Der Austausch zwischen den Jugendlichen bringt uns immer etwas, egal ob er in Form von Schulungen oder informell stattfindet, innerhalb einer Delegation oder (und vor allem) bei den Begegnungen mit Genoss:innen aus anderen Ländern.
Die internationalen Jugendcamps sind eine Gelegenheit, eine Zeit lang in einer Gesellschaft zu leben, die wir gerechter zu machen versuchen. Wir freuen uns auf Camp im nächsten Jahr, das in Belgien stattfinden und von der Gauche Anticapitaliste organisiert werden wird.
2. September 2024
Aus dem Französischen übersetzt von Wilfried
Die Jeunesses Anticapitalistes sind der Jugendsektor der NPA-L’Anticapitaliste. Sie haben das internationale Jugendcamp zusammen mit den Jugendlichen von Gauche Écosocialiste und Ensemble! organisiert. (Anmerkung der Redaktion von Inprecor.)
