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Betrieb & Gewerkschaft

Unser Leben ist mehr wert als ihre Profite!

Von RSB | 29.04.2007

Zum 1. Juli will der Vorstand der Telekom 50 000 Lohnabhängige aus dem Konzern ausgliedern. In der neuen GmbH sollen die Beschäftigten 17% weniger Lohn bekommen und wöchentlich 4 Stunden länger arbeiten. Bei den Lohnabhängigen stehen die Zeichen auf Sturm. Verdi will streiken. Die gute Wirtschaftslage begünstigt Arbeitskämpfe. Wir brauchen radikale, internationale Aktionen gegen den Marktradikalismus des Kapitals.

DGB braucht kämpferische Perspektive

Was hat „Respekt“ mit „guter Arbeit“ und wiederum mit „sozialer Gerechtigkeit“ zu tun? Das wirrste Motto der Gewerkschaften seit Schaffung des 1. Mai  kann keine Perspektiven weisen. Die Gewerkschaften hatten alle Möglichkeiten, ein Stück sozialer Ungerechtigkeit zu verhindern und Millionen Lohnabhängige gegen die Rente mit 67 auf die Beine zu bringen. Aber der Apparat mobilisierte mit gebremstem Schaum. Nur 220 000 kamen am 21. Oktober 2006 zu den Kundgebungen und Demonstrationen, rund 300 000 nahmen Anfang diesen Jahres an betrieblichen Aktionen teil. Du hast mehr verdient: Verbot von Entlassungen! 30 Stunden Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich! Mindestlohn 10 Euro pro Stunde und: kämpferische Gewerkschaften!

Verbot von Entlassungen!

Die Liste der Arbeitskämpfe wird wieder länger. Bei Freudenberg Bausysteme KG in Weinheim verhinderte die Belegschaft erfolgreich mit Torblockade, Demonstration und unbefristeter Belegschaftsversammlung den Verkauf des Unternehmens. Damit übernahmen die Kolleginnen Kampfformen, die bereits die Belegschaft bei Alstom Power in Mannheim erfolgreich angewandt hatte. Beide Belegschaften setzen sich für das Verbot von Entlassungen ein!

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Leben vor Profit!

Im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen in Frankreich am 22. April erreichte Oliver Besancenot für unsere französische Schwesterorganisation Ligue Communiste Révolutionnaire (LCR) rund 1,5 Mio. Stimmen und damit 280 000 mehr als bei der letzten Wahl. Es drückt vor allem die Verankerung der LCR in der außerparlamentarischen Bewegung und ihre Unterstützung für viele betriebliche Kämpfe aus. Ihre zentrale Parole war: „Unser Leben ist mehr wert als ihre Profite!“ Positiv ist auch, dass die faschistische Front National deutlich auf 10,5 % zurückgegangen ist. Mehr Infos unter: www.lcr-rouge.org und www.besancenot2007.org.

Gegen die Nazis am 1. Mai!

Die Nazibanditen wollen am 1. Mai demonstrieren. Mit vermeintlich antikapitalistischen Parolen versuchen sie Perspektivlose und Demoralisierte zu erreichen. Wer immer auch kritisch in den Gewerkschaften ist, sollte am 1. Mai in Dortmund, Erfurt, Rüsselsheim und anderen Regionen den Nazibanditen entgegentreten!

Am 2. Juni alle nach Rostock!

Zur Demonstration gegen das Treffen der ungewählten Weltregierung der G8-Staaten werden am 2. Juni 100 000 Menschen in Rostock erwartet. Sie demonstrieren gegen die neoliberale Reformpolitik in ganz Europa wie Rentenkürzungen, Privatisierung der öffentlichen Dienste samt Gesundheitswesen und Hochschulen.

Um die Regierungschefs in Heiligendamm vor ungebetenen Gästen zu schützen, wurde für rund 14 Millionen Euro ein 12 Kilometer langer, 2,50 Meter hoher, mit Stacheldraht gekrönter massiver Metallzaun gebaut. Um mit Bussen oder mit dem Sonderzug nach Rostock zu fahren: www.heiligendamm2007.de.

Es gilt eine außerparlamentarische Opposition aufzubauen. Nur so können wir den sozialen Kahlschlag durch das Kapital und seine PolitikerInnen stoppen! Ansätze dazu sind die G 8-Mobilisierungen, ernsthafte gewerkschaftliche Protestaktionen und Streiks, wie sie heute schon unter anderem vom Netzwerk der Gewerkschaftslinken und dem Bündnis 3. Juni (das letztes Jahr in Berlin 20 000 Menschen auf die Beine brachte) gefordert werden. Mehr Infos: www.labournet.de und www.protest2007.de

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