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Länder

Solidarität mit den politischen Gefangenen in Pakistan

Von Klaus Engert | 21.06.2012

Seit mehr als acht Monaten sitzt in Pakistan Baba Jan Hunzai zusammen mit fünf weiteren Mitstreitern, Iftikhar Hussain, Amir Khan, Rashid Minhas, Irfan Ali und Amir Ali, in verschiedenen Gefängnissen in Gilgit ein. Während dieser Zeit wurde er zweimal aus dem Gefängnis an einen unbekannten Ort gebracht und von Militär und Polizei gefoltert.

Seit mehr als acht Monaten sitzt in Pakistan Baba Jan Hunzai zusammen mit fünf weiteren Mitstreitern, Iftikhar Hussain, Amir Khan, Rashid Minhas, Irfan Ali und Amir Ali, in verschiedenen Gefängnissen in Gilgit ein. Während dieser Zeit wurde er zweimal aus dem Gefängnis an einen unbekannten Ort gebracht und von Militär und Polizei gefoltert.

Baba Jan wurde stundenlang geschlagen, es wurden ihm die Finger gebrochen, die Füße gequetscht; einem anderen Mitgefangenen, Ifthikar, schüttete man heißes Kerzenwachs auf die Genitalien, alles unter der Anklage des „Terrorismus“. Medizinische Hilfe wurde ihnen verweigert.
Natürlich ist Baba Jan kein Terrorist. Er ist Mitglied einer legalen Arbeiterpartei, die nach dem großen Erdbeben 2010 unter anderem im Hunzatal im Norden des Landes Soforthilfe organisierte. Sein Vergehen besteht darin, dass er die Proteste der lokalen Bevölkerung im Erdbebengebiet mitorganisierte. Die von der Regierung zugesagte Hilfe für die obdachlosen Opfer war nämlich auf dem Weg ins Erdbebengebiet spurlos verschwunden – vielleicht auch gar nicht erst abgeschickt worden. Als die Polizei bei einer friedlichen Demonstration zu schießen anfing und zwei aufgrund des Erdbebens obdachlos gewordene Menschen, Vater und Sohn, tötete, kam es zu einem Volksaufstand. Die Regierung beschwichtigte, versprach eine Untersuchung der Erschießungen – und lochte als Resultat nicht die Polizisten, sondern die Demonstranten ein – wegen „Terrorismus“.

Als dann Baba Jan und seine Genossen im Gefängnis begannen, die für die Behörden höchst praktische interne Spaltung der Gefangenen in Sunniten und Schiiten in Frage zu stellen, wurde er erst, wie beschrieben, gefoltert und dann in ein anderes Gefängnis verlegt.
Inzwischen ist eine nationale und internationale Protestkampagne angelaufen. Ein offener Brief an die pakistanische Regierung, u. a. unterzeichnet von Tariq Ali, Noam Chomsky und Farooq Tariq, fordert die sofortige Freilassung der Gefangenen und in Pakistan selbst läuft eine landesweite Protestkampagne.

Die pakistanische Regierung reagierte mit Härte: Als Aktivisten im Hunzatal (völlig legal) Plakate der Protestbewegung klebten, wurden vier von ihnen verhaftet und ins Gefängnis von Karim Abad, der größten Stadt des Tales, gebracht. Auch für ihre Freilassung wird jetzt gekämpft.
Die Situation der Gefangenen ist verzweifelt, denn unter dem speziellen Terrorismusgesetz drohen ihnen drakonische Strafen und in derartigen Fällen verschwanden auch schon einmal Gefangene spurlos bzw. verstarben unter ungeklärten Umständen. Die Solidaritätskampagne braucht Unterstützung.

Petition und Spenden
Unter folgendem Link kann mensch die  Online-Petition für die Freilassung unterzeichnen:
 http://nakedpunch.com/articles/148

Aber auch materielle Hilfe ist nötig. Gespendet werden kann auf folgendem Wege:

Über ESSF (Europe Solidaire Sans Frontières). Vermerkt den Verwendungszweck „Pakistan“ auf den Überweisungen oder auf der Rückseite der Schecks.

Schecks in Euro sollten nur an folgende Adresse gehen:
ESSF, 2 Rue Richard-Lenoir, 93 100 Montreuil, Frankreich.

Überweisungen an:
Crédit lyonnais
Agence de la Croix-de-Chavaux (00 525)
10 boulevard de Chanzy
93 100 Montreuil
Frankreich
ESSF, Kontonummer 445757C12

Für Auslandsüberweisungen:
IBAN : FR85 3000 2005 2500 0044 5757 C12
BIC / SWIFT : CRLYFRPP
Kontoinhaber: ESSF

 

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