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Betrieb & Gewerkschaft

Revolutionärer 1. Mai

Von Korrespondentin Oberhausen | 01.06.2010

Nicht nur in Berlin, auch in weiteren deutschen Städten gab es zum 1. Mai gemeinsame kämpferische Demonstrationen von SozialistInnen, KommunistInnen und AnarchistInnen, die zeitlich nach den DGB-Veranstaltungen stattfanden und offensiv für Klassenkampf und internationale Solidarität eintraten.

Nicht nur in Berlin, auch in weiteren deutschen Städten gab es zum 1. Mai gemeinsame kämpferische Demonstrationen von SozialistInnen, KommunistInnen und AnarchistInnen, die zeitlich nach den DGB-Veranstaltungen stattfanden und offensiv für Klassenkampf und internationale Solidarität eintraten.

In Duisburg fand zum zweiten Mal eine revolutionäre 1. Mai Demonstration statt. Es beteiligten sich etwa 300 Menschen. Einen großen Teil der TeilnehmerInnen stellten türkische linke Organisationen wie Dev-Genç, KGÖ und YDG. Anders als im Vorjahr verzichtete die Polizei auf ein begleitendes Spalier, sodass die Demonstration für PassantInnen und AnwohnerInnen gut wahrnehmbar war.
In Karlsruhe fand eine revolutionäre 1. Mai Demonstration zum ersten Mal seit vielen Jahren statt. Es nahmen ca. 600 Menschen teil. Zu den AufruferInnen zählten auch die Linksjugend, die Falken und die Sozialistische Linke Karlsruhe. In Stuttgart demonstrierten ca. 500 Menschen. Die revolutionäre 1. Mai Demonstration fand dort im 7. Jahr statt. In Karlsruhe und Stuttgart kam es zu Behinderungen, Provokationen und Übergriffen durch die Polizei.

Weitere Demonstrationen gab es zum Beispiel in Hamburg, Magdeburg, Nürnberg und Wuppertal, wobei die beiden letzteren schon eine mehr als zwanzigjährige Geschichte haben.

Viele der TeilnehmerInnen waren junge Menschen. Anliegen war überall, im Zeichen der Krise die Notwendigkeit des Klassenkampfs und der Abschaffung des Kapitalismus in eigenen kämpferischen Demonstrationen zu propagieren. Die Kämpfe der ArbeiterInnenklasse in anderen Ländern wie in Griechenland, der Türkei und Kurdistan wurden unterstützt, um der Standortlogik die internationale Solidarität entgegenzusetzen. Die Demonstrationen nahmen Bezug aufeinander, indem sie Grußworte aneinander richteten.

Eigene Kundgebungen zu organisieren und damit dem Kampftag der ArbeiterInnenklasse eine eigene Gestalt zu geben, hieß jedoch nicht zwangsläufig, die traditionellen gewerkschaftlichen 1. Mai-Demonstrationen den VerfechterInnen der Sozialpartnerschaft zu überlassen. Zusätzlich wurde zum Beispiel in Berlin, Hamburg, Karlsruhe und Stuttgart zu klassenkämpferischen Blöcken innerhalb der DGB-Demonstrationen aufgerufen.

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