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Betrieb & Gewerkschaft

Podiumsdiskussion: Gewerkschaften heute und morgen

Von Walter W. | 01.12.2006

Unter diesem Motto hatte der Linke Dialog Hagen (in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung) am 4. November 2006 zu einem Tagesseminar eingeladen. Ausgangspunkt war eine Kontroverse in den Marxistischen Blättern Nr.2 und 3-2006. Die Initiative ging von dem parteilosen Stahlbetriebsrat Karl-Ludwig Ostermann aus, der auch auf dem Podium vertreten war. Den Standpunkt der DKP vertrat deren Vorsitzender Heinz Stehr und die Positionen des RSB erläuterte Peter Behrens.

Unter diesem Motto hatte der Linke Dialog Hagen (in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung) am 4. November 2006 zu einem Tagesseminar eingeladen. Ausgangspunkt war eine Kontroverse in den Marxistischen Blättern Nr.2 und 3-2006. Die Initiative ging von dem parteilosen Stahlbetriebsrat Karl-Ludwig Ostermann aus, der auch auf dem Podium vertreten war. Den Standpunkt der DKP vertrat deren Vorsitzender Heinz Stehr und die Positionen des RSB erläuterte Peter Behrens.

Die auf hohem Niveau geführte Diskussion  berührte zahlreiche Probleme gegenwärtiger Politik wie die Krise der neoliberalen Hegemonie, die Notwendigkeit einer klassenpolitischen Orientierung, den Kampf gegen den Abbau demokratischer Rechte und gegen die Massenarbeitslosigkeit wie auch die Unfähigkeit des hauptamtlichen Apparats der Gewerkschaften, adäquate Gegenstrategien zu entwickeln.

Karl-Ludwig Ostermann, der in manchen Fragen den Ansichten Karl-Heinz Roths nahesteht, schilderte u.a. den Aufschwung betrieblicher Kämpfe. Die Notwendigkeit gesellschaftlicher Allianzen wurde im Rahmen der sehr solidarischen Diskussion von Heinz Stehr hervorgehoben. Peter Behrens übte Kritik an der Bürokratisierung der Gewerkschaften, der Mitbestimmung in Aufsichtsräten als „institutionalisierte neoliberale Gehirnwäsche für Betriebsräte und GewerkschafterInnen” und propagierte die Notwendigkeit einer linken klassenkämpferischen Tendenz in den Gewerkschaften. Aus dem Plenum kamen einige betriebliche Erfahrungsberichte und es wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass sich die Gewerkschaften verstärkt mit der Lage der Erwerbslosen beschäftigen müssten. Hierbei können z.B. die Erwerbsloseninitiativen von ver.di ein erster sinnvoller Schritt sein. Ein Teilnehmer entwickelte den Gedanken, einen jour fixe der Gewerkschaftslinken ins Leben zu rufen, der natürlich auch anderen fortschrittlichen Kräften offen stehen soll. Der RSB, der auch aktiv im Linken Dialog Hagen mitarbeitet, unterstützt diese Idee und erklärte sich zur Mitarbeit bereit. So konnte im Rahmen einer Bildungsverstaltung die Initiative zu einem praxisorientierten Arbeitszusammenhang ergriffen werden. Für weitergehende „strategische Debatten” – z.B. über Übergangsforderungen – stellt der RSB vor Ort gerne einen Referenten.

Die knapp zwei Dutzend TeilnehmerInnen des Seminars gingen mit dem Gefühl auseinander, einen ersten Schritt in Richtung auf ein lokales sozialpolitisches Widerstandszentrum gemacht zu haben. Ein kleiner aber wichtiger Mosaikstein beim Aufbau einer außerparlamentarischen Opposition.

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