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Betrieb & Gewerkschaft

Kurswechsel fällig?

Von Trixi Blixer | 01.03.2006

Auch in den Vorständen der Einzelgewerkschaften und sogar in dem des DGB scheint der Unmut der KollegInnen angekommen zu sein. Die Stillhaltetaktik, die ganz auf  Sozialpartnerschaft setzt, hat in den letzten zehn Jahren vor allem zu Lohnverzicht, Arbeitszeitverlängerung, ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen und massivem Abbau sozialer Transferleistungen geführt.

Auch in den Vorständen der Einzelgewerkschaften und sogar in dem des DGB scheint der Unmut der KollegInnen angekommen zu sein. Die Stillhaltetaktik, die ganz auf  Sozialpartnerschaft setzt, hat in den letzten zehn Jahren vor allem zu Lohnverzicht, Arbeitszeitverlängerung, ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen und massivem Abbau sozialer Transferleistungen geführt.

Die Konsequenz für die Gewerkschaften: großer Mitgliederverlust. Denn nur eine kämpfende und eine solidarisch auf der Seite der KollegInnen stehende Gewerkschaft ist auch attraktiv für die Mitglieder. Der Substanzverlust an Mitgliedszahlen scheint jetzt sogar den Spitzengremien Angst zu machen, so dass jetzt auf mehr auf Kampf gesetzt wird: Neben der wachsenden Anzahl an unbefristeten Streiks, wie im Öffentlichen Dienst oder bei AEG Nürnberg, drohte der Vorsitzende Peters auch mit harten Auseinandersetzungen im Tarifkonflikt der IG Metall. Die Süddeutsche Zeitung spricht sogar einen Kurswechsel für die kommende Auseinandersetzung. Der bayerische DGB-Vorsitzende Fritz Schösser sieht ohne einen kämpferischen Kurs seine Fälle davonschwimmen. So hätten die Einzelgewerkschaften in Bayern in den letzten drei Jahren 82 000 Mitglieder verloren. „Deshalb lassen die Gewerkschaften jetzt ihre Muskeln spielen. Schösser erklärt die moderate Tarifpolitik der vergangenen Jahre für gescheitert. ´Das hat sich für die Gewerkschaften nicht gelohnt.´” (SZ 7.2.06) Nehmen wir Schösser beim Wort und fordern in allen gewerkschaftlichen Gremien eine Kursänderung ein!

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