TEILEN
Betrieb & Gewerkschaft

Gate Gourmet: 100 Tage im Streik

Von Korrespondent | 01.02.2006

Seit dem 7.10.05 sind 80 der 120 Beschäftigten von Gate Gourmet Düsseldorf gegen die Forderungen der Firmenleitung wie Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden, Kürzung des Urlaubs um 5 Tage, Reduzierung der Sonntags- und Feiertagszuschläge und andere soziale Grausamkeiten im Streik. Die Firmenleitung setzt Streikbrecherinnen  von Tertiär (Krefeld) und insbesondere von G+A (Duisburg) ein.

Seit dem 7.10.05 sind 80 der 120 Beschäftigten von Gate Gourmet Düsseldorf gegen die Forderungen der Firmenleitung wie Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden, Kürzung des Urlaubs um 5 Tage, Reduzierung der Sonntags- und Feiertagszuschläge und andere soziale Grausamkeiten im Streik.

Die Firmenleitung setzt Streikbrecherinnen  von Tertiär (Krefeld) und insbesondere von G+A (Duisburg) ein. Die Gegner der Streikenden (Texts Pazifik Group, LTU = REWE) schrecken auch vor massiver Repression nicht zurück. So fuhr im November ein LKW von Gate Gourmet in eine Gruppe von Streikenden, es wurde der Streikbus aufgebrochen und das Streikzelt abgerissen. Angesichts der massiven Präsenz von privaten “Sicherheitsdiensten” ist das nicht verwunderlich. In beiden letzteren  Fällen hat die zuständige Gewerkschaft  NGG Strafanzeige erstattet.
Besonders perfide ist der Einsatz schlechtbezahlter KollegInnen von Leiharbeitsfirmen gegen die Streikenden von Gate Gourmet, denn erstere sind nicht selten gezwungen  u.a. als ehemalige ALG 2 BezieherInnen sich in solche Beschäftigungsverhältnisse zu begeben.

Die Belegschaft erfährt vielfache Solidarität bis in Kirchenkreise und  u.a. seitens der spanischen  Gewerkschaft CNT. Sei es Alstom in Mannheim, die Aktivitäten in Weinheim, die Proteste an Hamburger Krankenhäusern und der HafenarbeiterInnen – die zarte Pflanze des betrieblichen Widerstandes zeigt erste vorerst kleine Blüten. Unsere Solidarität sollte darin bestehen, das bürgerliche Meinungsmonopol partiell durch Gegenöffentlichkeit zu durchbrechen insbesondere durch bundesweite Veranstaltungen mit den Betroffenen in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften. Hierbei sollte die materielle Solidarität nicht vergessen werden! Informationen bzgl. der Streikzeitung, Solidaritätsadressen, Spendenkonto etc. finden sich ausführlich auf den Seiten von labournet.
Der exemplarische und mutige Widerstand bei Gate Gourmet könnte Maßstäbe setzen für die künftigen Kämpfe gegen die anhaltende Offensive des neoliberalen Raubtierkapitalismus!

Artikel teilen
Kommentare auf Facebook
Zur Startseite