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Betrieb & Gewerkschaft

Die Privatisierung der Bahn

Von Walter Wiese | 01.09.2007

Das Kabinett von Angela Merkel hat nun den Verkauf von 25 % der DB AG-Aktien an „private Investoren“ beschlossen und zwar ohne Netz und Infrastruktur. („Die DB AG soll aber dennoch die Bewirtschaftung und Betriebsführung des Netzes wahrnehmen und dies auch bilanzieren.“) Erwartet wird eine Einnahme von ca. 5 Mrd. €. Das ist offensichtlich ein Schnäppchen, denn wertmäßig werden ca. 55 Mrd. € verkauft (das sind Werte, die W. Wolf benennt).

Das Kabinett von Angela Merkel hat nun den Verkauf von 25 % der DB AG-Aktien an „private Investoren“ beschlossen und zwar ohne Netz und Infrastruktur. („Die DB AG soll aber dennoch die Bewirtschaftung und Betriebsführung des Netzes wahrnehmen und dies auch bilanzieren.“) Erwartet wird eine Einnahme von ca. 5 Mrd.€.

Das ist offensichtlich ein Schnäppchen, denn wertmäßig werden ca. 55 Mrd. € verkauft (das sind Werte, die W. Wolf benennt). Wollte man auf der Basis von 5. Mrd. € für den zu verkaufenden Teil (der ca. 30 % des Gesamtwerts ausmacht) auf den Gesamtwert rückschließen, wäre das Bruttoanlagevermögen der DB AG auf ca. 17 Mrd. € einzustufen: Das sind rund 10 % des Bruttoanlagevermögens, welches inzwischen durch Bundesinvestitionen gestiegen und das 1994 bei der Gründung der DB AG angegeben worden ist. Im „Lichte“ der „neuen“ Bilanz sind enorme Renditen zu erwarten!

Verschiedene Bundesländer haben „Widerstand“ gegen den so geplanten Verkauf angemeldet. Ihre Ablehnung ist nicht grundsätzlicher Art (was ja bei dem vorherrschenden Mainstream auch nicht zu erwarten ist). Es geht ihnen – zu Recht – um die regionale Versorgung mit Bahn und Bus, deren Ausdünnung als Folge der Privatisierung zu erwarten ist. Sie fordern 20 % der Bundesinvestitionen. Aber diese Forderung hat nur Alibifunktion und suggeriert Besorgnis, da die dort vorzunehmenden Investitionen weit höher liegen müssen, um die Region zu versorgen. Offensichtlich sollen nur bevorzugte „Hauptregionen“ mit ihren Oberzentren versorgt werden. Der Rest wird – so oder so – privat versorgt!

Das Thema „Bahn“ ist jedoch noch nicht zu Ende! Es berührt zu viele Bereiche des Lebens: Klimaschutz, Reduzierung des Autoverkehrs („Verkehrswende“), effizienter Umgang mit Energie etc. Hinzu kommen Aspekte der Regionalentwicklung und v.a. die ganz einfache tägliche Mobilität.
Die KollegInnen der Transnet-Gewerkschaft verdienen Unterstützung, da sie gegen ihre Führung ankämpfen müssen, die dem Börsengang bedauerlicherweise positiv gegenüber steht.
Widerstand grundsätzlicher Art ist nötig. Es gibt bereits Initiativen, die auch im Internet Wesentliches publizieren. Auch sei auf den Film „Bahn unterm Hammer“ verwiesen, der in den Kinos läuft.

Mehr Infos hier:

www.deineBahn.de
www.Bahn-von-unten.de
www.bahn-unterm-hammer.de

 

 

Der Film „Bahn unterm Hammer“
Die Privatisierung der Deutschen Bahn ist nicht unausweichlich. Aufklärung tut Not! Nicht zuletzt durch das bewegte Bild. Der letzte Film von Leslie Franke „Wasser unterm Hammer“ hat tausendfach gezeigt, wie effektiv ein solcher Film bei der Aufklärung sein kann. Der Film „Bahn unterm Hammer“ sollte jetzt möglichst überall auf Veranstaltungen gezeigt werden. Deshalb rufen wir auf: Helft mit, den Film zu verbreiten, fragt nach in lokalen Kinos oder bei aufgeschlossenen Organisationen!

Ein Dokumantarfilm von Herdolor Lorenz und Leslie Franke 
Fachliche Beratung: Dr. Winfried Wolf
Produktion: Kernfilm

 

 

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