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Innenpolitik

Leserbrief: „Wer Moscheen bauen will, baut falsches Bewusstsein gleich mit“

Von Hagen, Bernau | 01.12.2008

Auszüge aus einem Leserbrief zu Gabriel Levis Beitrag „Islam und Moscheebau in Deutschland“ (Avanti 159). Der Beitrag musste aus Platzgründen gekürzt werden. Liebe Genossinnen und Genossen, in Gabriel Levis Diskussionsbeitrag heißt es: […] Dieser Text passt zu keiner Realität in der BRD. Um so schlimmer! Religionsfreiheit im bürgerlichen Sinne kann nur immer die Freiheit der Religion sein, zu tun und zu lassen, was sie will, Hauptsache sie bindet die Menschen an die offizielle Denkart mit „falschen Bewusstsein“ und somit an den bürgerlichen Staat.

Auszüge aus einem Leserbrief zu Gabriel Levis Beitrag „Islam und Moscheebau in Deutschland“ (Avanti 159). Der Beitrag musste aus Platzgründen gekürzt werden.

Liebe Genossinnen und Genossen,

in Gabriel Levis Diskussionsbeitrag heißt es: […] Dieser Text passt zu keiner Realität in der BRD. Um so schlimmer! Religionsfreiheit im bürgerlichen Sinne kann nur immer die Freiheit der Religion sein, zu tun und zu lassen, was sie will, Hauptsache sie bindet die Menschen an die offizielle Denkart mit „falschen Bewusstsein“ und somit an den bürgerlichen Staat. Wer Moscheen bauen will, baut falsches Bewusstsein gleich mit. Statt Aufklärung gibt es Mittelalter, Irrationalismus und Dogmen.

Dass Saudi-Arabien unsere Bevölkerung ideologisch unterwandert, wenn das Geld für den Moscheebau von dort kommt, ist absurd. Die konkreten sozio-ökonomischen Bedingungen (gesellschaftliche Sein) haben immer noch das Primat bei der Formung des gesellschaftlichen Bewusstseins der Menschen. Die Zustände in Frankreich oder Deutschland reproduzieren sich durch die Lebensverhältnisse dort. Im Arbeitsamt, durch Hartz IV, bei Opel am Fließband oder bei der Steuererklärung im März jeden Jahres. Kurz: Wenn ich jeden Tag Nintendo spiele, werde ich nicht automatisch zum Zen-Buddhisten.

Dass Mullahs in „zu Gebetsräumen umfunktionierten Kellern und Hallen“ ihre Dummheiten weitergeben, finde ich recht sympathisch. Das wünschte ich mir für christliche Pfaffen auch. Dann gingen noch weniger Menschen hin als schon heute. Soll der Steuerzahler wirklich für die „himmlische Pracht“ und die Überlegenheitsfantasien von Irrationalisten zahlen? Damit die sich wohlfühlen und sagen können: Schaut her, wie toll wir unseren Gott wohnen lassen! Jesus und Mohammed haben vorwiegend in der Wüste ihre Reden gehalten. Das nenne ich vorbildlich!
Der Sozialismus definiert die Religionsfreiheit positiv als Abhandensein von Religion, nicht weil wir sie unterdrücken und verbieten, sondern weil kein Bedürfnis mehr nach ihr sein wird, wenn die sozialen und kulturellen Menschenrechte eingelöst sind und das Himmelreich auf Erden schon gebaut ist.

Ähnlich vollständig war es in der eher unvollständigen DDR zu beobachten, wo ohne Repression gegen die Organisation und Struktur der Kirche mehr als 80 Prozent der Menschen Atheisten wurden und größtenteils bis heute sind. Wenn wir uns dann eine Arbeiterdemokratie vorstellen, die ohne bürokratische Verzerrungen in Politik und Wirtschaft tätig ist, wird jegliche Religion dahin verschwinden, wo sie hingehört: auf den Kehrichthaufen der Geschichte.

Wir Sozialisten haben heute nur einen Auftrag: Die Trennung von Staat und Kirche forcieren helfen und alle Zustände bekämpfen, die es nötig machen, das nach Religionen irgendein Bedarf in der Bevölkerung besteht“.

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