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Innenpolitik

Neue Influenza: Some beasts are more equal…

Von Thadeus Pato | 01.11.2009

Die Schweine, die in George Orwells „Farm der Tiere“ unter dem Banner von Freiheit und Gleichheit die Macht übernahmen, hatten zwar noch kein Problem mit der Schweinegrippe, aber der Umgang, den die Bundesregierung mit den Impfstoffen gegen die neue Influenza, werbewirksam „Schweinegrippe“ genannt, pflegt, wäre auch von ihnen zu erwarten gewesen: Alle bekommen den gleichen Impfstoff, die Herrschenden und ihr Gewaltapparat den gleicheren …

Die Schweine, die in George Orwells „Farm der Tiere“ unter dem Banner von Freiheit und Gleichheit die Macht übernahmen, hatten zwar noch kein Problem mit der Schweinegrippe, aber der Umgang, den die Bundesregierung mit den Impfstoffen gegen die neue Influenza, werbewirksam „Schweinegrippe“ genannt, pflegt, wäre auch von ihnen zu erwarten gewesen: Alle bekommen den gleichen Impfstoff, die Herrschenden und ihr Gewaltapparat den gleicheren …

Natürlich ist es bezeichnend, dass für Bundeswehr und Regierung der Impfstoff bestellt wurde, der am besten getestet ist und nicht die ominösen Wirkstoffverstärker enthält, die eine höhere Rate an Nebenwirkungen garantieren und für die Masse der Bevölkerung vorgesehen sind. Dass das herausgekommen ist, ist für Merkel und Konsorten (nicht zu vergessen Steinmeier und Co., die ja bei der Bestellung noch in der Regierung saßen) ausgesprochen peinlich. Gesundheitspolitisch ist der Skandal begrüßenswert, nicht nur, weil er ein schönes Beispiel für die herrschende Zwei- (bis Drei-)Klassenmedizin darstellt, sondern vor allem, weil zu hoffen steht, dass er die sowieso schon relativ große Skepsis der Menschen gegenüber der empfohlenen Grippeimpfung weiter verstärken könnte. Und das wäre zu begrüßen.
Die kleine und die große Schweinerei
Denn für einen derart ausgedehnten Menschenversuch gibt es medizinisch keinen Grund. Gegenüber der großen Schweinerei, nämlich der geplanten Massenimpfung, erscheint die Ungleichbehandlung, die jetzt herauskam, als die kleinere: „Die Gesundheitsbehörden sind auf eine Kampagne der Pharmakonzerne hereingefallen, die mit einer vermeintlichen Bedrohung schlichtweg Geld verdienen wollten“. Auf diese kurze Formel brachte es der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Ludwig. Und er hat recht. Wie wir bereits in Avanti nachwiesen, gibt es keinerlei Grund für die Hysterie, die im letzten halben Jahr geschürt wurde. Ludwig ist übrigens mit seiner Auffassung nicht allein: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Michael Kochen, hat ebenfalls eine klare Meinung: „Das Schadensrisiko überwiegt den Nutzen“. Die Kinderärzte wiederum weisen darauf hin, dass der Impfstoff an Kindern unter drei Jahren nicht getestet wurde und da der in Deutschland für die Masse vorgesehene Impfstoff eine Quecksilberverbindung, nämlich Thiomersal, enthält (neben den Wirkverstärkern), die man bei bisherigen Impfstoffen für Kleinkinder immer vermieden habe. In den USA jedenfalls will man bisher von Wirkstoffverstärkern und Quecksilber nichts wissen. Dort wird ein konventioneller Impfstoff ohne Zusätze verwendet – eben der, den hier die Gleicheren bekommen sollen…
Wem nützt die Impfung?
Transparency International hat zu dem Gremium, das in Deutschland die Deutungsmacht zu Fragen der Impfung besitzt, nämlich der Ständige Impfkommission (STIKO) einige interessante Details zu vermelden: Über die Hälfte der 16 Mitglieder der STIKO hat nach den Informationen von Transparency International Kontakte, auch bezahlte, zu den wichtigsten Impfstoffproduzenten. Da gibt es z. B. das „Forum Impfen“, welches von den Firmen Sanofi-Pasteur-MSD (SPMSD) finanziell unterstützt wird und für das mehrere STIKO-Mitglieder tätig sind. Noch deutlicher wird, was hinter dem ganzen Schweinegrippe-Hype steckt, wenn man genauer hinsieht, welche dubiosen Gestalten eigentlich die Lawine ins Rollen brachten. An vorderster Stelle zu nennen ist dabei ein honoriger britischer Professor: Sir Roy Anderson, Berater der britischen Regierung, Rektor des Imperial College London und Mitglied des Scientific Advisory Council for Emergencies (SAGE) erklärte am 1. Mai 2009 in einem Interview die Fälle von Schweinegrippe zur „Pandemie“. Am 27. Juli meldete dann die Londoner „Daily Mail“, dass eben dieser Herr Anderson auf der Gehaltsliste von ausgerechnet Glaxo Smith Kline steht, dem Konzern, bei dem die Bundesregierung den Impfstoff mit den netten Zusatzstoffen bestellt hat. Er bezieht mit 135 000 Euro jährlich von Glaxo ein kleines Zusatzeinkommen. Die Aktien von GSK stiegen nach Andersons Pandemiealarm kräftig.

Und da ist ja auch noch der Erkenntnisgewinn. Für die Impfstoffindustrie ist eine derartige Massenimpfung nicht nur ein direkter Geldsegen, sondern man kann auch gleich noch die neuartigen Herstellungsverfahren breit testen. Im renommierten britischen Blatt Science schrieben Spezialisten von NOVARTIS: „Die H1N1-Pandemie … stellt auch die Gelegenheit dar, unseren bisherigen Ansatz zur Behandlung von Influenza zu überdenken und wirkungsvollere Impfstoffe zu entwickeln“. Die Gelegenheit sollte man ihnen nicht geben. Sollen sich doch die Schweine impfen lassen, welche auch immer …

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