Der Kampf gegen die Todesstrafe und den alltäglichen Rassismus der US-amerikanischen Justiz ist mit kaum jemandem stärker verknüpft als dem einstigen Pressesprecher der Black Panther Party. Jetzt wird es ernst für Mumia Abu-Jamal, und so mobilisieren in diesen Tagen weltweit die UnterstützerInnen des berühmten Afroamerikaners für seine Rettung
Seit 27 Jahren bereits sitzt der afro-amerikanische Journalist und linke Aktivist Mumia Abu-Jamal als politischer Gefangener im Todestrakt von Pennsylvania (USA). Mittlerweile scheinen alle Rechtsmittel von der Verteidigung ausgeschöpft worden zu sein und es steht für den Herbst 2009 nur noch eine Entscheidung des höchsten US-Gerichts aus: ob das Todesurteil von 1982 bestätigt wird oder eine neue Jury darüber befinden soll, ob es in lebenslange Haft umgewandelt wird. Schon zweimal haben weltweite Proteste die angeordnete Hinrichtung verhindern können (1995 und 1999). Nur eine breite internationale Protest- und Solidaritätsbewegung wird es auch diesmal fertigbringen können, dass der geplante staatliche Mord nicht durchgeführt werden kann.
Als die Rechtshilfeorganisation Rote Hilfe im Sommer bundesweit auf Tour ging, um auf die aktuelle Zuspitzung hinzuweisen, gründeten sich viele neue lokale Initiativen. So konnte die schon seit den 1980er Jahren in der BRD existierende „Free Mumia“-Bewegung reaktiviert werden. Diese rechnet damit, dass nach der Gerichtsentscheidung etwa zwei Wochen bleiben, bis das Todesurteil vollstreckt wird. Dafür haben sie ein Aktionskonzept namens "3 plus 12" entwickelt: Am dritten Tag nach dem Urteil um zwölf Uhr mittags soll es dezentrale Aktionen in ganz Deutschland geben. Für den folgenden Samstag rufen die AktivistInnen zur bundesweiten Demonstration in Berlin auf. Haltet also Ausschau auf Ankündigungen und beteiligt euch an den anstehenden Protesten.
Weitere Infos: www.rote-hilfe.de
