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Feminismus

Frauen in Bewegung (05/2008)

Von Barbara Schulz | 01.05.2008

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (05/2008)

Krippenspiel  –  x-tes Mal
Um ihre CDU-KlientInnen ruhig zu stellen, will Familienministerin von der Leyen durchsetzen, dass auch gewerblich betriebene Kindereinrichtungen, die ja wohl Profite abwerfen sollen, staatliche Zuschüsse bekommen, nicht nur gemeinnützige Träger. Natürlich müssen sie die gleichen Standards erfüllen. Nur so – laut von der Leyen – kann der geplante Krippenausbau gelingen. Wie bei gleichen Standards Profite aus der Krippenerziehung erwachsen sollen, entzieht sich dem normalen Menschenverstand. Hohe Elternbeiträge und staatliche Zuschüsse könnten dazu führen, dass sich auch hier eine verstärkte Zweiteilung ergibt. „Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe“, wer nichts hat, muss sich mit dem Einfachmodell zufriedengeben. In Potsdam soll es einen Villenkindergarten geben, der in kleinsten Gruppen allen Bedürfnissen der Kinder entgegen kommt. Kind lernt Englisch! Soll aber teuer sein!
Frauen – Arbeit und Geld
Die Zeitschrift „Brigitte“ hat eine Umfrage unter 1000 Frauen gemacht (17-19 Jährigen und 27-29 Jährigen). Dabei offenbart sich die wahre Meinung der Frauen: Dass sie lieber in die Chefetage als ins Vorzimmer wollen, ja lieber an die Aldi-Kasse als ins Kinderzimmer. Junge Frauen sind danach berufsorientiert. Es geht ihnen um das eigene Einkommen als Grundlage von Unabhängigkeit. Laut Studie ist das eine radikale Änderung im Bewusstsein.

Entspricht das der Realität? Jedes vierte Paar lebt noch in der traditionellen Rollenverteilung Ernährer – Hausfrau. 42% der Mütter arbeiten Vollzeit, 17% sogar mehr als 40 Wochenstunden. Unabhängigkeit? Laut Studie leiden diese Familien an Zeitnot!
Dies alles geschieht vor dem Hintergrund, dass am 15.4. der Equal-Pay Day begangen wurde, mit roten Stofftaschen und Aktionen. Denn immer noch fehlen den erwerbstätigen Frauen 22% in der „Lohntüte“; sprich auf dem Konto, im Verhältnis zu den Männern. Im EU-Durchschnitt sind es 15%. Das „Hochlohnland“ Deutschland diskriminiert wieder einmal besonders.

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