zweite Online-Veranstaltung in der Reihe „Kann die Konsumkritik die Katastrophe verhindern?“ findet am Mittwoch, den 16. Februar um 19.00 Uhr statt. Warum brauchen wir eine Gebrauchsgüterwirtschaft? 1970 lag der Erdüberlastungstag (Verbrauch der Ressourcen für Nahrung, Wasser oder Energie) am 29. Dezember, 1990 am 11. Oktober, 2010 am 7. August und letztes Jahr bereits am 29. Juli. Wir bräuchten also im Moment schon 1,74 Erden, um allein auf der Ebene der Ressourcen so weitermachen zu können wie bisher. Dabei ist hier das Problem der Entsorgung zunehmender Menge an Schadstoffen noch gar berücksichtigt. Die Auswirkungen dieses Wirtschaftens sind verheerend: steigender Meeresspiegel, vermehrte Unwetter, Wassermangel, Erosion der Böden … Dabei ist spätestens seit dem Bericht des Club of Rome (1971) allgemein bekannt, dass sich die Menschheit ein Weiter-so nicht leisten kann. Woran liegt es nun, dass trotz ständig erneuerter Warnmeldungen und erster Anzeichen der nahenden Katastrophe kein Umsteuern in Sicht ist? Offensichtlich braucht es eine dramatische Verringerung des Materialdurchsatzes, wozu die herrschende Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung offensichtlich nicht in der Lage ist. Sicher ist eine ernstgemeinte Konsumkritik völlig berechtigt und muss unterstützt werden. Doch eine Verringerung des „Konsumismus“ reicht nicht aus, weil er sich nicht tief genug in den wirtschaftlichen Strukturen auswirkt. Hinzu kommt, dass ein Aufruf zum Konsumverzicht aus verständlichen Gründen die meisten Menschen nicht überzeugen wird. Denn unter den gegebenen sozialen Bedingungen und Abhängigkeitsverhältnissen erleben die Menschen eine generelle, durchgreifende und dauerhafte Verringerung ihres materiellen Besitzstandes als ein Sparen ausschließlich auf ihre Kosten, nämlich auf Kosten ihrer existentiellen Sicherheit (was nicht mit der Größe des Autos verwechselt werden darf). Die Ursache dieser vertrackten Lage liegt in der kapitalistischen Produktionsweise, also in der voll entfalteten Warenwirtschaft. Um eine in sich schlüssige Alternative entwickeln zu können, kommt es darauf an, das Wesen der Warenwirtschaft zu erfassen. Dem wollen wir in dieser Veranstaltung nachgehen und dabei folgende Fragen erörtern:
  • Was sind die Grundlagen der Warenwirtschaft?
  • Was sind die zentralen Unterschiede zwischen Warenproduktion und Gebrauchsgüterproduktion?
  • Welche ökonomische Reichweite und welche Auswirkungen hat eine Verzichtsökonomie, wie sie etwa Nico Paech propagiert?
Am Ende wird die Frage zu erörtern sein, ob eine Konsumkritik für sich genommen geeignet ist, die Katastrophe zu verhindern. Mit dieser zweiten Veranstaltung der Reihe „Kann die Konsumkritik die Katastrophe verhindern?“ nähern wir uns der Diskussion über die Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise. Hier der Link für das Zoom-Meeting: https://us02web.zoom.us/j/87581179762?pwd=b3U3UWFEOGdzVm9PeU9nNXhrMUowUT09