TEILEN
Innenpolitik

Verteidigt die Pressefreiheit – Solidarität mit Nick Brauns

Von Korrespondentin | 01.07.2005

Nick Brauns arbeitet als freier Journalist u.a. für die Zeitungen "junge Welt" und "Neues Deutschland". Er hat in der Vergangenheit wiederholt kritisch über die Arbeit der Münchner Polizei sowie über rechtsextreme Umtriebe in Bayern berichtet.

Am 2.6.2005 befand sich Brauns ??im Auftrag der "jungen Welt" ??in der Gaststätte "Waldfrieden" in München. Dort fand zur gleichen Zeit ein Treffen der NPD zur Wahlkampfvorbereitung statt.
Im weiteren Verlauf betrat auch eine Gruppe von AntifaschistInnen die Gaststätte und brachte ihren Protest gegen die Versammlung der NPD zum Ausdruck. Dabei gingen auch zwei Glasscheiben zu Bruch.
In derselben Nacht wurden nicht nur mindestens 11 AntifaschistInnen z.T. willkürlich auf der Straße verhaftet (mindestens eine Festgenommene war vorher gar nicht in der besagten Gaststätte gewesen). Auch Nick Brauns wurde um 3 Uhr vor seiner Wohnung festgenommen. In der nachfolgenden Vernehmung durch den Staatsschutz wurde gegen Brauns der Vorwurf erhoben, der Organisator des antifaschistischen Protests im "Waldfrieden" gewesen zu sein. Die Polizei wertet das als schweren Hausfriedensbruch und schweren Landfriedensbruch.
Bei der Durchsuchung wurden nahezu sämtliche Arbeitsmittel des Journalisten Brauns beschlagnahmt: PC, Laptop, Mobiltelefon, CDs, Disketten, Terminkalender, Notizbücher und weitere schriftliche Aufzeichnungen. Weil diese Arbeitsmittel bislang nicht zurückgegeben wurden drängt sich der Eindruck auf, hier soll ein kritischer Journalist zumindest zeitweise mundtot gemacht werden.
Durch seine Arbeit ist Nick Brauns auch in das Visier der Neonazis geraten. Schon seit längerer Zeit veröffentlicht Roland Wuttke (NPD) Steckbriefe bekannter Münchner Antifaschisten auf Flugblättern und im Internet, darunter auch von Brauns.
Wir fordern daher die Münchner Polizei und Staatsanwaltschaft auf, das Verfahren gegen Brauns einzustellen und alle beschlagnahmten Arbeitsmittel des Journalisten Brauns zurückzugeben
TiPP!Protest an:
Staatsanwaltschaft München I.
PF 80997 München
Telefax: 089/55974131

Kriminalhauptkommissar Schroll (Kommissariat 142 Staatsschutz)
Kriminalpolizeidirektion 1 München
Ettstraße 2, 80333 München, Telefax: 089/ 2910-3696

Artikel teilen
Kommentare auf Facebook
Zur Startseite