Die Kritik an der Politik Israels gegenüber den Palästinenser*innen beantworten israelische Regierungen in den letzten Jahren verstärkt mit einer Kampagne, die darauf abzielt, diese Kritik durch den Vorwurf, sie sei antisemitisch, zu diskreditieren. Diese Verleumdungskampagne wird in Deutschland von der Regierung und vielen Vertreter*innen eines breiten politischen Spektrums von rechts bis links sowie von den Medien weitgehend unkritisch umgesetzt. Als die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ im März dieses Jahres den Göttinger Friedenspreis erhielt, war sie heftigen Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt. Der Zentralrat der Juden hatte versucht, diese Preisverleihung zu verhindern. Der „Bundesbeauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“ empfahl, ein Gutachten einzuholen, ob die Mitglieder der Jüdischen Stimme – „allesamt Juden“, wie Iris Hefets in ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung sagte – Antisemit*innen sind oder nicht. Was für eine Ungeheuerlichkeit! Wir wollen diesen Verleumdungen nicht widerspruchslos zusehen und ein politisches Zeichen setzen, indem wir Vertreterinnen der Jüdischen Stimme die Möglichkeit geben, uns die Entstehung ihrer kritischen Haltung bezüglich der israelischen Politik gegenüber den Palästinenser*innen aus ihren unterschiedlichen Erfahrungsgeschichten begreifbar zu machen. „Wir enttabuisieren die Kritik an Israel“ hatte Iris Hefets in ihrer Rede zur Preisverleihung gesagt; die Podiumsdiskussion könnte einen wichtigen Beitrag dafür leisten. Iris Hefets, Psychotherapeutin, Vorsitzende „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, Berlin Ruth Fruchtman, Autorin, „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, Berlin/Krakau Inna Michaeli, Sozialwissenschaftlerin, Feministin, LGBTQI-Aktivistin, Berlin Moderation: Andreas Zumach, Mitglied im Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung Eine Veranstaltung des AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost West, der Internationalen Liga für Menschenrechte und der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte 26. 05. 2019, 19 Uhr Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin, Robert-Havemann- Saal (Tram M4; Bus 142, 200 "Am Friedrichshain")