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Solidarität mit den entlassenen SEAT-Beschäftigten

01.02.2006

Erklärung des Internationalen Komitees der IV. Internationale

Die Leitung des VW-Konzerns hat für das Werk von SEAT (einer der Marken, die zu dem Konzern gehören) in Barcelona die Entlassung von 600 Beschäftigten angeordnet. Dieser Angriff ist Teil einer Offensive gegen die Arbeitsplätze und die Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten dieses Multis, wie die Ankündigung von weiteren, gegen die Arbeiter gerichteten Schritten zeigt, von denen andere Werke in Europa betroffen sein werden.

Anstatt eine Antwort auf die Offensive VW zu organisieren, die gemeinsame Mobilisierung der Beschäftigten in allen Betrieben des VW-Konzerns zu fördern und die Solidarität mit den betroffenen Beschäftigten zu entwickeln, haben die Gewerkschaftsleitungen sich damit begnügt, den Konflikt in ihrem eigenen Land zu regeln und im Fall von SEAT den Konflikt mit einem Abkommen beendet, bei dem zum ersten Mal Repräsentanten der beiden großen Gewerkschaften erzwungenen Entlassungen in einem Großbetrieb per Unterschrift ihre Zustimmung erteilen. Zudem haben sie direkt an der Anfertigung der Liste der zu Entlassenden mitgewirkt und dabei Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, der Zugehörigkeit zu Gewerkschaftsverbänden, der physischen Beeinträchtigung usw. vorgenommen.

Die Genehmigung der Entlassungen durch die Abteilung für Arbeit bei der Regierung der pluralen Linken in Katalonien ist ein ausgesprochen schwerwiegender Umstand, der aufzeigt, dass diese Regierung einen sozialliberalen Charakter hat, ihre soziale Basis demoralisiert und zur Vorbereitung der Rückkehr der Rechten ins Amt beiträgt.

Die schändliche Praxis von GewerkschafterInnen, Abkommen über Zwangsentlassungen zuzustimmen, muss aus der Gewerkschaftsbewegung verbannt werden. Würde dies Allgemeingut, würde es zu einer schweren Niederlage der internationalen Arbeiterbewegung führen.

Infolgedessen sind die Solidarität mit den entlassenen SEAT-Beschäftigten und die Unterstützung des Kampfs für ihre Wiedereinstellung ohne Verlust von Rechten eine Aufgabe, die alle solidarischen, internationalistischen und antikapitalistischen Kräfte angehen sollten.

Wir rufen dazu auf, Solidaritätserklärungen an die Versammlung der von SEAT Entlassenen zu schicken, von der Leitung des VW-Konzerns und von SEAT eine Beendigung der Offensive gegen die ArbeiterInnen und Angestellten und die Wiedereinstellung der entlassenen Beschäftigten zu verlangen und den Einspruch vonseiten gegen ihren Willen entlassener Beschäftigter gegen das Vorgehen zu unterstützen, mit dem von der Generalitat de Catalunya die Annullierung der Entlassungen verlangt wird.

Amsterdam, Februar 2006

Aus dem Spanischen: Friedrich Dorn

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