Sichern wir unsere Zukunft ‒ Systemwechsel nicht Klimawandel

Schülerinnen bei einer Demo von Fridays for Future am 25.01.2018 in Berlin. Foto: Jörg Farys / Fridays for Future, Fridays for Future 25.01.2018 Berlin, CC BY 2.0

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Erklärung des Büros der IV. Internationale

Sichern wir unsere Zukunft ‒ Systemwechsel nicht Klimawandel

Von Büro der IV. Internationale | 03.10.2019

Die am 20. September begonnene Aktionswoche hat historische Dimension: Bis zum 26. September 2019 gab es schon mehr als fünftausend Aktionen in 156 Ländern mit vier Millionen Demonstrant*innen. Hunderttausende junger Menschen in Schulen und Universitäten sind im Verlauf der letzten Monate immer wieder in den Streik getreten und sind in dieser Woche ‒ großenteils als Reaktion auf den Aufruf von Greta Thunberg ‒ massenhaft auf der Straße. Auf allen Kontinenten steht eine neue Generation auf, um den schon angelaufenen Klimawandel abzuwenden.

Der Juli 2019 war der heißeste jemals gemessene Juli. Mehrere Hunderttausend Hektar unwiederbringlicher Wald sind im Amazonasbecken in Rauch aufgegangen und noch nie dagewesene Waldbrände haben auf Grönland, in Sibirien und Alaska gewütet. Hurrikan Dorian auf den Bahamas, Taifun Faxai in Japan, sintflutartige Regenfälle in Spanien  …, die Liste ist lang; hier zeigen sich die dramatischen Auswirkungen des auf der Erde in den letzten anderthalb Jahrhunderten eingetretenen Anstiegs der Durchschnittstemperatur um 1,1° C.

Die 2° C sind alles andere als ein sicherer Hafen, es ist zwingend erforderlich, unter den 1,5° C zu bleiben, wie es in dem Pariser Klimaschutzabkommen ‒ dank der Mobilisierungen und dank der vom Anstieg des Meeresspiegels zuallererst betroffenen Länder ‒ als Schwellenwert angenommen wurde. Aber seit 2015 ist der Ausstoß an Treibhausgasen weiter gestiegen, was direkt in die Katastrophe eines vorhersehbaren Anstiegs um 7° C führt.

Der UN-Klimagipfel wird nichts bewirken

In dieser Woche findet in New York der UN-Klimagipfel statt. Obwohl die Länder ihre vor vier Jahren eingegangenen und damals schon unzureichenden Verpflichtungen nicht erfüllt haben, ruft der UN-Generalsekretär sie dazu auf, Pläne vorzulegen, um „bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen,“ „Wege festzulegen, um gegen Subventionen für fossile Brennstoffe vorzugehen“, „CO2 zu besteuern“ und den „Bau neuer Kohlekraftwerke ab 2020“ zu verhindern. Wir wissen heute schon, dass dieser x-te Gipfel nichts bewirken wird, der Kapitalismus wird seine Klimaverbrechen fortsetzen.

Um den Klimawandel zu verhindern, müssen wir das System wechseln. Unsere Hoffnung liegt in dem, was sich verändert hat: die globale Mobilisierung, angeführt von jungen Menschen. Wir appellieren an alle Kräfte der Arbeiter*innenbewegung, der Frauenbewegungen und der LGBTQI-Bewegungen, an die vom räuberischen Kapitalismus unmittelbar niedergemachten indigenen Bevölkerungen und an die weltweiten Bewegungen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, gemeinsam diesen Kampf für einen Planeten zu führen, der für alle lebenswert ist.

Weitere Streiks und Märsche für das Klima wird es am Ende der Woche am 27. und 28. September geben. Stärken wir sie und bauen wir gemeinsam eine internationale, starke und radikale Bewegung für soziale und Klimagerechtigkeit auf.

26. September 2019

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