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Innenpolitik

Leserbrief: “Wir sind die erste Reihe. Wir gehen kühn voran!”

Von Joachim Wiese | 01.09.2005

Bewegung ist in die politische Landschaft Deutschlands gekommen. Die Vereinigung von PDS und WASG zur “Linkspartei” sorgt nicht nur für Wirbel in den Medien, sondern auch für Überlegungen, ernsthafte Gespräche zwischen all den Menschen, die nicht länger Spielball verantwortungsloser Politiker sein wollen.

 Desperat ist vor allem die Lage hier im Osten: Arbeitslosigkeit, Hartz IV (Armut per Gesetz), Praxisgebühr, Zuzahlung bei Medikamenten, Ein-Euro-Jobs, Ich-AGs. Die Perspektivlosigkeit führt zur Auswanderung vieler junger Menschen. Der Abriss vieler Wohnungen heißt „Bereinigung des Wohnungsmarktes“, der Schutz der Neonazis durch die Polizei heißt „Aufrechterhaltung der Ordnung“. Das alles betrifft auch die Menschen im Westen, wenn auch nicht mit gleicher Härte. Auch dort steigen die Preise, werden die Reichen immer reicher, machen Neonazis sich breit, herrschen chaotische Zustände.
Schluss mit allem! Wir sind keine nicht verwertbaren Arbeitskräfte, sondern hochexplosive, zur Tat bereite Menschen. Da ist eine Partei nötig, die die Massen ergreift, die sie organisiert, sie zum ‚legalen!’ Sturm auf bestehendes Unrecht und deren Verteidiger führt.
In der neuen „Linkspartei.PDS“ sammeln sich Frauen und Männer verschiedener Schichten mit unterschiedlichen Meinungen, von Unzufriedenen, Ausgestoßenen, Enttäuschten bis hin zu gestandenen Marxisten. Alle eint der Protest und der Wille zum Verändern.
Wo aber seid Ihr von der Avanti!? Ihr Genossen und Genossinnen vom Revolutionär-Sozialistischen Bund könntet vorangehen. „Wir sind die erste Reihe. Wir gehen kühn voran!“ heißt es in einem alten Arbeiterlied (Text Alexander Ott). So wünsche ich mir Euch. Verlasst die Ecke der Kritiker! Die neue Partei ist im Entstehen. In ihr fänden die Trotzkisten Publikum und Mitstreiter. Vor allem, wenn die Partei sich nach den Bundestagswahlen theoretisch formiert, wenn sie sich ein Programm gibt. Ihr strebt doch eine „selbstverwaltete sozialistische Demokratie an, die die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beendet“. Nun vorwärts denn, Avanti!

l. August 2005,
Hohenstein-Ernstthal

 

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