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Feminismus

Kurzmeldungen Frauen: Januar 2015

Von Barbara Schulz | 11.02.2015

Uta Meier-Gräwe, Professorin in Gießen, meint, das sei auch heute noch der Leitspruch junger Frauen. Da muss die Prinzessin mit dem Frosch das Bett teilen, denn er verwandelt sich halt nicht in einen Märchenprinzen.

Kröten zählen statt Prinzen küssen?

Uta Meier-Gräwe, Professorin in Gießen, meint, das sei auch heute noch der Leitspruch junger Frauen. Da muss die Prinzessin mit dem Frosch das Bett teilen, denn er verwandelt sich halt nicht in einen Märchenprinzen. Uta Meier-Gräwe sieht, dass auch moderne junge Frauen die Gleichberechtigung in Ehe und Beruf nicht erreichen, sie in der Ehe oft die geringer Verdienenden sind, die halt die Kröten zählen müssen statt ökonomisch unabhängig zu sein. Der entscheidende Zeitpunkt ist die Geburt des ersten Kindes. Die geringer Verdienende übernimmt die Sorgearbeit, der Gender- Pay-Gap sorgt dafür. Mütter erledigen zu 80 % die Sorgearbeit, Männer sind im allgemeinen auch überzeugt, dass sie das besser können, Frauen leisten statistisch pro Tag anderthalb Stunden unbezahlte Arbeit mehr als Männer.  Wäre eine bessere gesellschaftliche Organisierung dieser Arbeit eine Lösung?


Eine persönliche Bemerkung

Mit großem Bedauern habe ich vom Tode von Marie Marcks gelesen. Von der Karikaturistin Marie Marcks stammen einige Karikaturen, die mein feministisches Treiben immer wieder ermuntert haben. Unvergesslich der arme Kerl, der mühselig die Erdkugel stemmt, und der Kommentar der Frau: „Roll doch das Ding – Blödmann.“
Geht doch – oder?


Gewalt

Unsere Diskussion um die „Pille danach“ erscheint fast banal, wenn mensch sich das Schicksal von Frauen in Indien vergegen­wärtigt. Deutlich wird Gewalt zumeist an einem spektakulären Ereignis. Der Tod von 13 Frauen, die ein Arzt sterilisiert hatte, machte Schlagzeilen. Insgesamt 83 Frauen hat der Arzt innerhalb von 5 Stunden durch Trennung der Eileiter sterilisiert. Es wird berichtet, dass bei einer solchen Sterilisierung wie am Fließband das Skalpell zwischen den Eingriffen in lauwarmem Wasser gespült wird, die Betäubung geschieht mit einer einzigen Nadel. Immerhin bekommen in einigen Bundesstaaten die Frauen 600 Rupien und einen neuen Sari!
Familienplanung wäre auch durch Vasektomie, Durchtrennen des Samenleiters, bei Männern möglich, sie ist unkomplizierter und lässt sich sogar rückgängig machen. Aber nur 1 Prozent der Männer setzen sich dem aus, aber 37 Prozent der Frauen Indiens. Selbst wenn mensch bei solchen Statistiken Bedenken hat, Gewalt ist im Verhältnis zwischen Männer und Frauen gegenwärtig!

Hurra!

Immerhin – wir sterben nicht aus! Die Geburtenrate ist gestiegen, von 1,40 Kindern je Frau 2012 auf 1,41 Kinder 2013! Das sind 682?069 Neugeborene, dabei stieg das durchschnittliche Alter der Erstgebärenden auf 29 Jahre.

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