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Innenpolitik

Kurz & Wichtig 02/2004

Von B.S. | 01.02.2004

Kurzmeldungen vom Februar 2004

Aufbruch in die Vergangenheit
Als Friedrich Merz (CDU) vor drei Jahren für die „deutsche Leitkultur“ warb, geriet er noch in die Kritik. Laurenz Meyer (CDU) war auch damals schon „stolz ein Deutscher zu sein“ und forderte, ein „liebevolles Verhältnis zum Vaterland“ zu entwickeln. Jürgen Rüttgers (CDU) meint nun: „Wir finden nicht zu einem kulturellen Selbstvertrauen zurück, wenn wir uns bei der Beschäftigung mit der eigenen Nation weiterhin in die Vergangenheit einmauern.“ Er spricht vom Patriotismus, den er als „Liebe zur Heimat“ versteht.
FR 15. 13. 2003
Mainzeimännchens Schlafparade
Der CSU-Generalsekretär Markus Söder möchte Kinder unter 14 Jahren im Haus halten. „Das Gesetz muss um einen Paragrafen erweitert werden, der für Kinder unter 14 Jahren nach 20 Uhr eine obligatorische Erwachsenenbegleitung festschreibt.“ So ließe sich die wachsende Kriminalität eindämmen. Und Eltern, die nicht spuren, muss man finanziell strafen, was darauf schließen lässt, dass Armut die Erziehungsfähigkeit steigert. Oder man muss das Sorgerecht entziehen! Vielleicht sollte mensch z.B. die Erziehungsberatungsstellen besser unterstützen, Ganztagsschulen fördern, vor allem aber die Jugendfreizeiteinrichtungen wieder lebendig machen. Immer dran denken: Schuld an allem ist der Feminismus!
FR 7.1.2004
Obszönität
Hamburg ist die Hochburg der Einkommensmillionäre! 9,2 auf 10 000 EinwohnerInnen. Das sind ca. 1800 – das war 1998. Bayern kam auf 5,9, Hessen auf 5,3 je 10 000. In fünf Jahren sind es sicher nicht weniger geworden. So hat der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die jüngste Erhöhung der Millionengehälter von Spitzenmanagern als einen „obszönen Vorgang“ bezeichnet. Die Vorstände der Dax-Unternehmen bekamen im Jahr 2002 im Durchschnitt 1,25 Millionen Euro in bar.
FR 22.12.2003

Nur ein Drittel der Doktortitel in der BRD wird von Frauen erworben.
FR 8.1.2004

Die Berufschancen von Frauen sind nicht gestiegen. In den Führungsetagen der Privatwirtschaft liegt der Frauenanteil bei 16 %. Nun sollte das nicht unsere Sorge sein, aber die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich ebenso wenig verbessert.
FR 10.1.2004

Auf Sri Lanka ist Abtreibung verboten, außer bei Gefahr für das Leben der Mutter. Verhütungsmittel sind aber zugänglich. Durchschnittlich werden 2,1 Kinder je Frau geboren, ein erstaunliches Ergebnis für ein so genanntes Entwicklungsland.

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