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Ökologie

Kalte Briese statt laues Lüftchen

Von Tom Bogen | 01.07.2008

Vom 15. bis 24. August findet in Hamburg das erste deutsche Klima-Aktionscamp statt, dass auch der RSB unterstützt. Die OrganisatorInnen wollen damit nichts weniger erreichen, als den Startschuss zu geben, für eine linke Bewegung gegen die Zerstörung unserer Umwelt. Dabei soll der hauptsächliche Verursacher klar beim Namen genannt werden: Die kapitalistische Wirtschaftsweise. Das Motto des Camps, „Für ein ganz anderes Klima – coll breeze of resistance“, soll die Klammer sein, um das Thema von den unterschiedlichsten Seiten zu beleuchten.

Vom 15. bis 24. August findet in Hamburg das erste deutsche Klima-Aktionscamp statt, dass auch der RSB unterstützt. Die OrganisatorInnen wollen damit nichts weniger erreichen, als den Startschuss zu geben, für eine linke Bewegung gegen die Zerstörung unserer Umwelt. Dabei soll der hauptsächliche Verursacher klar beim Namen genannt werden: Die kapitalistische Wirtschaftsweise.

Organisiert wird das Camp von einem linken Bündnis, an dem unter anderem Attac, Interventionistische Linke, NoLager Bremen, Bundeskoordination Internationalismus (BUKO), die Grüne Jugend, linksjugend [‚solid], Aktionsbündnis Sozialproteste und die BUNDjugend teilnehmen. Das Motto des Camps, „Für ein ganz anderes Klima – coll breeze of resistance“, soll die Klammer sein, um das Thema von den unterschiedlichsten Seiten zu beleuchten. Im Aufruf das Klimacamps ist beispielsweise zu lesen: „Selbst die düstersten Prognosen des Weltklimarats der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2007 erscheinen inzwischen als zu optimistisch. Dabei ist Klimawandel mehr als schmelzende Polkappen, ertrinkende Eisbären und Hurrikane mit bislang ungekannter Stärke. Klimawandel ist eine soziale Katastrophe. Die globalen Veränderungen der Ökosysteme spitzen die sozialen Gegensätze weltweit zu.“
Antira-Camp
Parallel zum Camp, am gleichen Ort, findet ein zweites, das antirassistische Aktionscamp statt, zu dem auch bundesweit mobilisiert wird. Arme Bevölkerungsgruppen und vornehmlich auch die Menschen in den abhängig gehaltenen Ländern des Südens, treffen heute schon die Auswirkungen der Umweltzerstörung am meisten. Die Reaktion auf das massive Wohlstandsgefälle ist die Migration, um am gesellschaftlichen Reichtum teilzuhaben. Die Antwort der Herrschenden u.a. in Europa heißt Abschottung und das Schüren rassistischer Ressentiments.

Auf dem Camp soll daher der Dialog zwischen den AktivistInnen hergestellt, aber auch eigene Schwerpunkte gesetzt werden. Beide Camps begreifen sich als spektrenübergreifend. Dazu soll natürlich inhaltlich gearbeitet werden. Es werden Workshops zu den folgenden Themen angeboten:

  1. Energie, Transport und Mobilität,
  2. Soziale Frage und Migration,
  3. Landwirtschaft und Biodiversität,
  4. Krieg,
  5. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel,
  6. gesellschaftliche Perspektiven und alternatives Leben,
  7. Aktionsworkshops.


Hamburg wurde als Ort nicht zufällig gewählt. So befinden sich in unmittelbarer Nähe die AKWs Krümmel, Brokdorf und Brunsbüttel. Mit dem geplanten Kohlekraftwerk in Moorburg gibt es eine hochpolitische Auseinandersetzung mit den Energiekonzernen und der Hamburger Regierung. Durch den Bau würde der CO2-Austoß in der Stadt um 40% zunehmen. So sollen sich dann, wie bei den Anti-G8-Camps, theoretische Thementage mit Aktionstagen abwechseln. Am Sonntag werden Basisworkshops zur Einführung angeboten, am Dienstag gibt es einen Aktionstag Landwirtschaft, am Mittwoch einen dezentralen Aktionstag, am Donnerstag wird das Thema Energie bearbeitet, am Freitag gibt es eine Großaktion des Antira-Camps und am Samstag ist geplant, den Bauplatz in Moorburg zu besetzen. Abends wird es jeweils eine große thematische Veranstaltung geben und während der gesamte Zeit Workshops zu den unterschiedlichsten Themen.
Auf nach Hamburg!
Obwohl der konkrete Campingplatz bei Redaktionsschluss noch nicht feststeht, läuft die Mobilisierung an. In Hamburg, Göttingen, Mainz/Wiesbaden, Berlin und Leipzig gibt es regionale Mobilisierungsstrukturen. Auf der Homepage des Camps können Plakate, Aktionszeitungen und Flyer bestellt werden. Die VeranstalterInnen rechnen mit 2000 TeilnehmerInnen und auch der RSB wird vor Ort mit einem Aktionszelt, bei dem es täglich Infoveranstaltungen geben wird, vertreten sein.

Schon jetzt ist abzusehen, dass die Herrschenden nicht in der Lage sind, die globalen Probleme zu lösen. Unter dem Deckmäntelchen von Kyoto, Emissionshandel, Umweltplakette und Energiesparlampen heißt es: Weiter wie bisher. Zum Wohle des Profits für wenige auf Kosten fast aller! Um das gesellschaftliche Klima zu verändern braucht es entschlossene Maßnahmen, um die Umweltzerstörung zu stoppen eine demokratisch geplante Wirtschaft. Das Camp ist hoffentlich der Anfang, um über Letzteres mit vielen ins Gespräch zu kommen und mit Ersterem endlich zu beginnen.

TiPP!
Mehr Infos zum Camp gibt es unter www.klimacamp08.net.

Das Programm des RSB während des Camps findest du ab August auf www.rsb4.de.

 

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