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Feminismus

Frauen-Kurzmeldungen September 2013

Von Barbara Schulz | 01.09.2013

Frauen-Kurzmeldungen September 2013
Irland

Irland hat einen „Meilenstein“ gesetzt, so der stellvertretende Ministerpräsident. Anfang Juli 2013 wurde ein Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch mit einer parlamentarischen Mehrheit von 127 zu 31 Stimmen angenommen, am 30. Juli 2013 vom Präsidenten unterzeichnet, nun kann die Verfassungsmäßigkeit nur noch vom obersten Gerichtshof angezweifelt werden.

Frauen-Kurzmeldungen September 2013
Irland

Irland hat einen „Meilenstein“ gesetzt, so der stellvertretende Ministerpräsident. Anfang Juli 2013 wurde ein Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch mit einer parlamentarischen Mehrheit von 127 zu 31 Stimmen angenommen, am 30. Juli 2013 vom Präsidenten unterzeichnet, nun kann die Verfassungsmäßigkeit nur noch vom obersten Gerichtshof angezweifelt werden.

Laut Verfassung hat das ungeborene Kind ein konstitutionelles Recht auf Leben. Verschiedene  Fälle haben die fatalen Folgen für Schwangere gezeigt. Die neue Regelung wird international kritisiert, so von Amnesty International und vom Internationalen Gerichtshof. Der Schwangerschaftsabbruch ist erlaubt, wenn das Leben der Schwangeren gefährdet ist, andere Indikationen gelten nicht. Dennoch wurden Abgeordnete, die zustimmen wollten, bedroht und mit nächtlichen Anrufen genervt. Die katholische Kirche droht mit Exkommunikation.

Im Alltag helfen sich die Frauen mit Pillen, die gängig mit den Wirkstoffen Misoprostol und Mifepristone arbeiten und relativ sicher sind. Um in England abtreiben zu können, brauchen Frauen einige freie Tage und mindestens 1.000 Euro (siehe auch Avanti 204 und 210).
Chile
In Chile entzündete sich die Debatte zur Abtreibung am Beispiel einer schwangeren Elfjährigen. Sie hatte nach Aussage ihrer Mutter „einvernehmlichen“ Sex mit deren Partner und wurde schwanger. In Chile sind seit 1989, noch aus der Endphase der Pinochetdiktatur, alle Handlungen verboten, „die zu einer Abtreibung führen könnten“. Dennoch wird geschätzt, dass jährlich etwa 150.000 illegale Abtreibungen vorgenommen werden. Laut Gesundheitsministerium gebaren im vergangenen Jahr 873 Mädchen unter 14 Jahren!

Die Abtreibungsfrage wird zu einem Thema im Wahlkampf um die Präsidentschaft. Michelle Bachelet plädiert für eine Öffnung des Rechts auf Abtreibung bei Vergewaltigung, aber auch aus medizinischen Gründen, . der Kandidat der Rechten Pablo Longueire wendet sich nicht nur gegen jede Lockerung der Gesetze, sondern auch gegen die Pille danach, was nur konsequent ist.
Dubai
In Dubai wurde eine Norwegerin zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Sie hatte eine Vergewaltigung angezeigt und wurde wegen Sex außerhalb der Ehe, Alkoholkonsums und falscher Angaben verurteilt. Das erscheint nicht besonders bemerkenswert, zumal die  Frau begnadigt wurde!
Indien
Aus Indien werden wieder Fälle von Vergewaltigungen auch an Kindern gemeldet. Eine Elfjährige wurde nach versuchter Vergewaltigung mit Kerosin übergossen und angezündet. Der Tatverdächtige wurde festgenommen, schiebt aber die Tat einem flüchtigen Komplizen zu.
Mensch möchte eigentlich nicht immer wieder mit diesen Ausbrüchen sexualisierter Gewalt konfrontiert werden, aber die Lage verschlechtert sich eher. Die Ohnmacht, die viele Männer empfinden, versuchen manche durch Macht über Frauen zu kompensieren. Macht über Frauen ist schließlich Tradition!
Kuriosum: Genderwürstchen
Grillfreundinnen und Grillfreunde: Edeka unterscheidet zwischen Männer-Bratwurst und Frauen-Bratwurst! Und welch Wunder, die Frauenbratwurst ist pro Kilo 2,02 Euro teurer. Dabei ist sie schmaler, mager und enthält Gemüse, die männliche Variante ist „deftig, kräftig gewürzt.“ (TAZ)

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