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Feminismus

Frauen in Bewegung (11/2010)

Von Barbara Schulz | 01.11.2010

Kurzmeldungen aus internationalen Frauenbewegung (11/2010)

Geburten
Europaweit steigt die Zahl der unehelich geborenen Kinder. So werden in Skandinavien mehr als die Hälfte der Kinder nicht in traditionellen Familien geboren, in Polen allerdings sind es nur zehn Prozent. Verblüffenderweise sind uneheliche Geburten eher für ländliche Gebiete typisch, während z. B. in London die Zahl der unehelichen Geburten zurückgeht. Ein Wertewandel wird für den allgemeinen Anstieg verantwortlich gemacht. Erstaunlich bleibt es dennoch: Die ökonomischen Bedingungen für Alleinerziehende haben sich ja eigentlich herumgesprochen, aber welche Rolle die Erzeuger, die Väter, spielen, bleibt unklar.
Gehälter
Unbestritten gibt es einen Lohnabstand zwischen Männern und Frauen. Wie hoch er ist, hängt von den Berechnungen ab: 19% oder 23% oder? Erstaunlich ist aber, dass laut einer Studie studierte Frauen sich auch bei hoher Qualifikation bei ihren Einstiegsgehältern niedriger eingruppieren als Männer, selbst in den Bereichen, die als ihre Domänen gelten. So fordern in den Erziehungswissenschaften Frauen 2 457 Euro, Männer 2 920 Euro. Auch spielen Frauen ihre Zusatzqualifikationen nicht aus.
Gewalt
Frauen im Kongo sind zu Tausenden auf die Straße gegangen, um gegen die brutalen Massenvergewaltigungen zu protestieren. Im Jahre 2009 waren es mindestens 15 000 Missbrauchte. Ein Vergewaltigungsopfer äußerte: „Eine tote Ratte ist mehr wert als der Körper einer Frau“. Auch wenn die Regierung „null Toleranz“ walten lassen will, fühlen sich die Frauen nicht geschützt. Sexuelle Gewalt ist ein Mittel, nicht nur einzelne Menschen zu zerstören, sondern auch Gesellschaften. Sie wird als Waffe benutzt.

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