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Feminismus

Frauen in Bewegung (11/2008)

Von Barbara Schulz | 01.11.2008

Kurzmeldungen aus der internationalen Frauenbewegung (11/2008)

Nobel – der kleine Unterschied – 950 000 €
Bei der Verleihung der Nobelpreise 2008 gab es – wie oft – nur Preisträger. Keine einzige Frau erwies sich als preiswürdig, und die Preisgelder von jeweils 1 Million € gehen an die, die verdienen. Der alternative Nobelpreis geht an drei Frauen und ein Ehepaar, die Preiswürdigen erhalten je 50.000 €.

Es gibt also kaum Frauen, die z.B. hervorragende wissenschaftliche Leistungen vollbringen, aber auch kaum Männer, die sich im sozialen Bereich bewähren! Oder?
Afghanistan
In Afghanistan verschlechtert sich die Lage der Frauen im andauernden Krieg. Zoya, Aktivistin von Revolutionary Association of the Woman of Afghanistan (RAWA), 30 Jahre alt, kann sich als Frauenaktivistin nicht öffentlich machen, wenn sie sich nicht gefährden will. Sie geht davon aus, dass sich die Lage der Frauen eher verschlechtert, denn verbessert hat. Häusliche Gewalt und Gewalt, die von Fundamentalisten ausgeht, bedrohen die Frauen. „Frauen werden von den bewaffneten Anhängern der mächtigen Warlords in den verschiedenen Provinzen vergewaltigt, entführt, gefoltert und ermordet.“

Der Schulbesuch von Mädchen ist nicht gefahrlos möglich, so dass RAWA ihre Bildungspolitik, die sie während der Talibanzeit aufgebaut hatte, auch jetzt weiterführt. Die ausländischen Truppen haben in ihrer siebenjährigen Anwesenheit nicht zur Demokratisierung beigetragen, sondern die Warlordisierung erhalten, ja vorangetrieben. Was will uns in diesem Zusammenhang auf der Afghanistandemo in Berlin eine Frau in der Burka mit einem Schild Die Linke sagen? Versteht ihr das?
Genitalverstümmelung
In Burkina Faso wird versucht, gegen die Genitalbeschneidung von Frauen (FGM) gemeinsam vorzugehen. Delegierte von sieben westafrikanischen Staaten (Burkina Faso, Benin, Ghana, Mali, Niger, Togo, Elfenbeinküste) wollen eine Abstimmung der diesbezüglichen Gesetze erreichen und die weibliche Genitalverstümmelung beenden. Gegenwärtig sind z.B. in Burkina Faso 50 % der Frauen davon betroffen. Um die kulturellen Bedingungen,  die zur Verstümmelung von Frauen führen, aufzubrechen, appellieren die Frauen auch an die geistlichen Führer. Aber auch Frauen müssen noch überzeugt werden.

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